Vor allem in Ferienregionen wie dem Bodensee gehören Wohnmobile während der Feriensaison zum Landschaftsbild. Doch wenn es auf den Straßen voll wird, kann es schnell zum Unfall kommen: Ein Wohnmobilfahrer bremst abrupt, ein zweiter kann nicht mehr schnell genug reagieren und schon kracht es. Der Touring-Club Schweiz (TCS) macht auf seiner Website darauf aufmerksam, dass „aus technischer Sicht heutige Wohnmobile zwar sicher sind, trotzdem kann die Fahrt mit den Ferienwohnungen auf Rädern einige Risiken bergen“. Seit Jahren liegt die Unfallzahl mit Verletzten durch Wohnmobile im mittleren dreistelligen Bereich. Fünf Tipps, um im Ernstfall schlimmeres zu vermeiden.

  • Bremswege: Wohnmobile sind Saisonfahrzeuge und werden mit den ersten warmen Sonnenstrahlen aus dem Winterquartier geholt. Das Problem: Der Bremsweg eines Wohnmobils ist aufgrund seiner Masse deutlich länger als bei einem Auto, die Beschleunigung ist geringer und die Kurvenlage schlechter. Der Fahrer muss sich diesen Umständen bewusst werden und sein Fahrverhalten entsprechend anpassen. Laut dem Verband Unfallforschung der Versicherer (UDV) gehören zu den Hauptunfallursachen in Wohnmobilunfällen mangelnde Sicherheitsabstände.
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  • Reifen: Die Reifen können zwar noch genug Profiltiefe haben, weil das Wohnmobil im Vergleich zum Auto im Jahr weniger Kilometer zurücklegt, aber der Schein kann hier trügen. Mit dem Alter wird der Gummi langsam porös und bekommt Risse. Vor allem bei älteren Wohnmobilen sollten die Reifen sorgfältig überprüft werden. Laut ADAC Südbaden sollte ein Sommerreifen nicht älter als acht Jahre sein. Winterreifen und Ganzjahresreifen büßen bereits ab sechs Jahren einen Teil ihrer Eigenschaften ein.
  • Gewicht: In einer Erhebung hat die UDV festgestellt, dass von den kontrollierten Wohnmobilen rund die Hälfte überladen war, also das zulässige Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen (bei Führerscheinklasse B) überschritt. In zehn Prozent aller Fälle hätte die Weiterfahrt sogar untersagt werden müssen. Vor allem volle Wassertanks sind oftmals ausschlaggebend für die Gewichtsüberschreitung. Deshalb gibt der ADAC den Tipp: Die Tanks nicht komplett füllen, Alu-Gasflaschen statt Stahlflaschen verwenden und das Gewicht gleichmäßig im Fahrzeug verteilen. Wiegen könne man vor Reiseantritt das Wohnmobil zum Beispiel bei Recyclingfirmen oder Kieswerken. Das koste in der Regel zwischen zehn bis 15 Euro.
  • Verstauen: Bei einer Kollision kann selbst der Laptop auf dem Tisch im Wohnbereich zum tödlichen Geschoss werden. Aus diesem Grund gilt: Alles was nicht niet- und nagelfest ist, muss gesichert werden. Schwere Gegenstände sollten laut dem ADAC möglichst weit unten und über den Achsen verstaut werden. Schwere Getränkeflaschen gehören nicht in die Hängeschränke der Küche, sondern in einen bodennahen Stauraum oder, falls vorhanden, in den Doppelboden. Die Heckgarage ist laut ADAC ideal für Campingmöbel, den Grill oder auch Fahrräder. Vor allem Letztere sollten aber nicht ungesichert transportiert werden.
  • Haustiere: Anschnallen sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Das gilt nicht nur für den Fahrer, sondern auch für alle Personen im Wohnbereich. Wer während eines Unfalls im Bett liegt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit durch das Fahrzeug geschleudert und erleidet dabei schwere Verletzungen. Was viele vergessen: Das gilt selbstverständlich auch für Hunde. Für die Vierbeiner gibt es Transportboxen, die sicher im Wohnmobil verstaut werden können. Bei der Auswahl von Produkten ist es laut ADAC aber sinnvoll, auf eine Bestätigung zu Crashtests oder DIN-Prüfungen zu achten. Wer das Haustier frei im Wohnmobil während der Fahrt herumlaufen lässt, dem droht sogar ein Bußgeld von 25 bis 75 Euro und eventuell auch ein Punkt in Flensburg.