Der Airbus-Standort in Immenstaad stemmt sich einer drohenden Auftragsflaute entgegen und sieht von einem Mitarbeiteraufbau im kommenden Jahr erst einmal ab. Man habe in den vergangenen drei Jahren weniger große neue Aufträge dazubekommen, sagte Airbus-Standort-Chef Dietmar Pilz vor Journalisten in Immenstaad am Bodensee.
Ziel: Eine Milliarde Euro an Neuaufträgen
„Im Moment sind wir bei Neueinstellungen zurückhaltend, wir müssen erst wieder Aufträge gewinnen“, sagte er. Ziel sei es im kommenden Jahr Aufträge im Wert von einer Milliarde Euro an den Bodensee zu holen, sagte Pilz. In seinem Immenstaader Werk sind im Verbund mit den Standorten Ottobrunn bei München und Bremen die Verteidigungs- und Raumfahrtaktivitäten des Airbus-Konzerns in Deutschland gebündelt.
Zwar sei man im Moment noch „mehr als ausgelastet“, ein Dauerzustand sei das allerdings ohne erhebliche Anstrengungen nicht. Insbesondere der Bremer Konkurrent OHB, aber auch der französische Thales-Konzern sind Wettbewerber der Friedrichshafener.
Neue Satelliten-Aufträge müssen her
Es gelte, insbesondere im Raumfahrtbereich neue Aufträge zu generieren, sagte er. Von den rund 2250 Mitarbeitern am Standort arbeiten etwa 1350 in der Sparte, der Rest forscht und arbeitet an militärischen Anwendungen.
Chancen sieht Pilz insbesondere im Satellitenprogramm Kopernikus, wo millionenschwere Aufträge demnächst neu ausgeschrieben werden. Zudem will man Galileo-Satelliten ins All bringen. Die überwiegende Mehrzahl der Erdtrabanten, die zur Positionsbestimmung via GPS dienen, waren in der Vergangenheit von OHB aus Bremen gefertigt worden, was Fachleute als einen schweren Schlag für die Immenstaader Satellitenbauer werteten. Bei der neuen Galileo-Satellitengeneration, sei man aber technisch führend und rechne sich so gute Chancen aus, sagte Pilz.