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Bei nunmehr 18 Punkten entfernt sich das Team vom Neckar dank der Treffer von Torjäger Daniel Didavi in der 36., Timo Werner in der 51. und Kapitän Christian Genter in der 83. Minute mehr und mehr aus der akuten Gefahrenzone.
Der FC war durch einen von Anthony Modeste verwandelten Foulelfmeter in der 19. Minute in Führung gegangen. Mit dem 3:1 wurde eine in der Liga einmalige Serie fortgesetzt: In jetzt schon 19 Duellen zwischen Köln und dem VfB Stuttgart gab es keinen Heimsieg mehr. Die Schwaben sind seit neun Partien in Müngersdorf unbesiegt.

Beim VfB feierte Neuzugang Kevin Großkreutz elf Monate nach seinem bis dahin letzten Erstligaspiel sein Bundesliga-Comeback. Duplizität der Ereignisse für den von Galatasaray Istanbul verpflichteten 27-Jährigen: Auch beim Debüt in der 1. Liga, damals noch im Dress von Borussia Dortmund, war am 8. August 2009 der 1. FC Köln beim 1:0 des BVB der Konkurrent des neuen VfB-Mannes, der von Kramny als Rechtsverteidiger auf das Feld geschickt wurde.
Zwei Tage nach der Verlängerung des Vertrags mit Köln-Coach Peter Stöger bis 2020 herrschte unter den 50 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion ausgelassene Karnevalsstimmung: Die „Roten Funken“ intonierten vor dem Anpfiff die FC-Hymne, die Kölner Profis trugen „Fastelovend“-Trikots. Die Schwaben blieben unbeeindruckt und übernahmen die Initiative.

Dann gab es den ersten Aufreger: Marcel Risse lief im VfB-Strafraum auf Georg Niedermeier auf - Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte allen Schwaben-Protesten zum Trotz auf den Punkt.
Torjäger Modeste ließ sich die Elfmeterchance nicht entgehen. Möglich gemacht hatte sie VfB-Defensivmann Geoffroy Serey Dié mit einem Ballverlust vor dem Zusammenprall zwischen Niedermeier und Risse.

Die VfB-Profis, die nicht wie ein Abstiegskandidat auftraten, schüttelten sich kurz und profitierten beim 1:1 von einem Fehlpass Pawel Olkowskis im Aufbau. Filip Kostic übernahm den Ball, Timo Werners Schuss konnte Horn noch abwehren, war aber gegen Didavis Abstauber chancenlos.

Gegen das kompakte 4-1-4-1-System der Gäste fand der FC auch nach dem Seitenwechsel kaum Mittel. Im Gegenteil: Der VfB agierte mutig nach vorn und ging nach einer Kostic-Ecke durch Werners Kopfballtreffer in Führung. Stöger reagierte, brachte Neuzugang Filip Mladenovic für Leonardo Bittencourt und Milos Jojic für Kevin Vogt - es half nichts. Gentner machte sieben Minuten vor dem Ende den VfB-Erfolg perfekt.

Hannover 96 - Darmstadt 98 1:2 (1:1)

Große Hoffnungen setzen sie in Hannover auf den neuen Trainer Thomas Schaaf. Die Premiere wurde aber gleich zum Stimmungsdämpfer. Die Bundesliga-Kämpfer von Darmstadt 98 zeigten den Niedersachsen, wie Abstiegskampf funktioniert. Sandro Wagner machte mit seinem zweiten Doppelpack (31./47. Minute) den Auswärtssieg der Lilien perfekt.

Hannover rutschte trotz des Führungstors von Hugo Almeida (10.) auf den letzten Platz. Almeida sagte, er sei erst bei 50 Prozent Leistungsstärke. Schaaf muss hoffen, dass dies für sein ganzes Team gilt. Denn vieles muss besser werden in Hannover.

1899 Hoffenheim - Bayer Leverkusen 1:1 (1:0)

Wo Hannover ist, kommt Hoffenheim her. Vom Tabellenende. Der Punkt gegen Leverkusen ist für Trainer Huub Stevens extrem wertvoll. Dabei war gegen den Favoriten aus Leverkusen sogar mehr drin. Jiloan Hamad (40.) schoss in seinem ersten Bundesliga-Spiel lässig mit der Innenseite vom Strafraumeck ein. Eine viertel Stunde vor Schluss bugsierte aber Ömer Toprak per Kopfball nach reichlich Kuddelmuddel den Ball ins Hoffenheimer Tor und bewahrte Champions-League-Aspirant Bayer vor einem krassen Fehlstart ins Jahr 2016.

Hertha BSC - FC Augsburg 0:0

Berliner Schmuddelwetter wie am Samstag ist richtig grau. Grauer als anderswo. Für tristes Hauptstadtfeeling hatte die Hertha in der Hinrunde nicht gesorgt. Nun sind die Ansprüche gestiegen. Mehr als ein Punkt gegen den wieder erstarkte FC Augsburg war bei einsetzendem Tauwetter aber nicht drin. Das reichte, um Platz drei zu sichern. Es hätte auch ein Zähler weniger sein können für die Hertha. Raul Bobadilla vergab eine 100-Prozent-Chance (51.) für die Gäste.

FC Ingolstadt - FSV Mainz 05 1:0 (1:0)

Danny Latza hatte keine Chance. Der Schuss von Pascal Groß aus kurzer Distanz landete an seinem Arm. Die harte Regelauslegung von Schiedsrichter Florian Meyer lautete Strafstoß. Moritz Hartmann (41.) verwandelte - das Fußball-Märchen der Schanzer aus Ingolstadt geht weiter. 23 Punkte und Platz zehn sorgen für einen beruhigenden Vorsprung vor der Abstiegszone. Die Mainzer - schon im ersten Saisonspiel von Ingolstadt besiegt - haben auch nur einen Zähler mehr.

Hamburger SV - FC Bayern München 1:2 (0:1)

In kurzen Hosen absolvierten Manuel Neuer und Thomas Müller das Auslaufen am Tag nach dem Sieg zum Rückrundenauftakt in Hamburg.
Entspannt konnten die Weltmeister am Samstag anschließend die Auftritte der schon recht deutlich distanzierten Ligakonkurrenz verfolgen. Bitte war für die Bayern das Fehlen eines weiteren Weltmeisters bei der Trainingseinheit. Jérôme Boateng hat sich in Hamburg eine Muskelverletzung im Adduktorenbereich zugezogen und „fällt länger aus“, wie die Bayern mitteilten.