Die 120 Pokal-Minuten in Cottbus haben Dominique Heintz und seine Teamkollegen vom SC Freiburg gut weggesteckt – nun soll eine 17 Jahre anhaltende Negativserie geknackt werden. „Wir wissen, dass wir fit sind, und vor allem hatten wir ein positives Erlebnis, das uns Selbstvertrauen gibt“, verkündete Heintz vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt. In der Partie an diesem Samstag (15.30 Uhr) wollen die Breisgauer endlich den ersten Auftaktsieg in der Fußball-Bundesliga seit dem 3:0 gegen Werder Bremen 2001 landen.

Als letzter Schütze beim Elfmeterschießen sicherte der Innenverteidiger den Breisgauern am vergangenen Montag den Einzug in die zweite Pokalrunde. Diesen Schwung will der SC gegen die Hessen, bei denen der Haussegen nach der Supercup-Klatsche gegen die Bayern (0:5) und der Pokal-Pleite in Ulm (1:2) schon vor dem Anpfiff der Bundesligasaison schief hängt, mitnehmen.

Verpflichtung hatte für Überraschung gesorgt

Auch wenn Heintz zwei seiner insgesamt drei Bundesligatore gegen Frankfurt erzielt hat, will er sich am Samstag vor allem darauf konzentrieren, einen Gegentreffer zu vermeiden. In der Innenverteidigung ist der 25-Jährige, der im Sommer vom Absteiger 1. FC Köln kam, gesetzt. „Er spielt so, als wäre er schon lange bei uns. Ich habe ihn schon gar nicht mehr als Neuzugang auf dem Schirm“, sagte Co-Trainer Lars Voßler am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Dort vertrat er – wie im Training zuvor – Chefcoach Christian Streich, der wegen starker Rückenschmerzen passen musste. Am Samstag soll er aber auf der Bank sitzen.

Die Verpflichtung von Heintz hatte in der Liga teilweise für Überraschung gesorgt. Der gebürtige Pfälzer hatte eine Ausstiegsklausel und mehrere Angebote, entschied sich aber für den Sport-Club, vor allem wegen der „überragenden Gespräche“ mit Streich. Zudem hatten sich auch Sportvorstand Jochen Saier und Sportdirektor Klemens Hartenbach sehr um Heintz bemüht.

Stärke: Der flache Spielaufbau von hinten

Schon vor dem Trainingsstart Anfang Juli habe er Nachrichten von seinen künftigen Mitspielern und von SC-Fans bekommen, berichtete er. „Das will ich jetzt zurückgeben“, sagte Heintz, „ich habe in Köln Verantwortung übernommen und das will und soll ich auch hier.“

Als seine Stärke nennt er den flachen Spielaufbau von hinten. „Er hat gerne den Ball und spielt gute Verlagerungen“, lobte Voßler den Innenverteidiger. Der soll dabei helfen, die in der vergangenen Saison vor allem auswärts anfällige Defensive der Freiburger zu stabilisieren.

Als Frohnatur will Heintz außerdem zur guten Stimmung beitragen, kann aber auch „offen und ehrlich sein, wenn es mal was zu sagen gibt, das nicht positiv ist“. Das soll in der neuen Saison aber möglichst selten vorkommen. (dpa)

Voraussichtliche Aufstellung: Schwolow – Kübler, Gulde, Heintz, Günter – Höfler, Gondorf – Frantz, Terrazzino – Niederlechner, Petersen