Auch diesen Sommer hat man beim Eisbecher, Cocktail oder Kuchen an der frischen Luft ständige Begleiter: Wespen. Laut der Naturschutzorganisation NABU Baden-Württemberg ist 2025 im Vergleich zu den zwei Vorjahren wieder ein sehr reges Wespen-Jahr. Im Alltag begegnet man in diesem Jahr häufig Vertreterinnen der circa 700 Wespenarten, die in Deutschland heimisch sind. Am häufigsten an der Theke beim Bäcker oder auf der Gabel beim Grillabend. Viele fragen sich deshalb: Können Wespen, die mit ihren Beinen auf unserem Essen landen, Krankheiten übertragen? Und: Was kann man dagegen tun? Die Antworten gibt es hier.
Auch interessant: Sechs Beine, ein Stachel, enge Verwandtschaft – Bienen und Wespen haben einige Gemeinsamkeiten. Doch viele fragen sich, worin sich die Insekten unterscheiden. Außerdem: Für Wespen ist die Bestäubung von Feigen tödliches Schicksal. Das dramatische Naturphänomen spielt sich im Verborgenen ab. Beide Arten sichern so ihr Überleben.
Wespen im Essen: Können die Insekten Krankheiten übertragen?
Laut dem Umwelt Bundesamt sind es vorwiegend zwei Wespenarten unter den hunderten in Deutschland, die uns an der Kaffeetafel stören: Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, beide sind nur schwer voneinander zu unterscheiden. Laut NABU Baden-Württemberg wollen sie den „Appetit ihres wachsenden Volkes auf eiweiß- und zuckerhaltige Nahrung quasi im Schnellimbiss stillen.“ Die Angst, dass dabei Krankheitserreger in unserer Nahrung landen könnten, kommt nicht von ungefähr. Viele Fliegenarten übertragen tatsächlich Erreger. So haben US-Forschende in einer Studie über 351 Bakterienarten auf dem Körper einer einzelnen Stubenfliege gefunden.
Die gute Nachricht: Expertinnen und Experten geben bei Wespen weitgehend Entwarnung. „Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von Krankheiten durch Wespen auf Lebensmitteln ist extrem gering“, sagt Uwe Truyen, Professor an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Laut Truyen könne das menschliche Immunsystem locker mit den kleinen Mengen Dreck fertig werden, den die Wespen auf unseren Speisen hinterlassen. Die Gefahr, die eher von Wespen am Essen ausgeht ist die, dass man sie übersieht und gestochen wird, was im Falle einer Allergie oder eines Stiches im Mund oder Rachen lebensgefährlich sein kann.
Übrigens: Viele beschweren sich über Wespennester im Garten oder am Haus, da sie als ungebetene Gäste gelten. Wann sie eigentlich ihre Nester bauen, wissen die wenigsten. Genauso, wovon sich Wespen ernähren.
Verhaltenstipp: Was sollte man tun, wenn man eine Wespe im Essen hat?
Ist es zu einem Wespenstich im Mund- oder Rachenbereich gekommen, sollte laut Malteser unbedingt der Notruf verständigt und die Stelle des Stiches in der Wartezeit gekühlt werden. Damit es gar nicht erst dazu kommt und um Wespen-Zwischenfälle zu vermeiden, gibt es einige Tipps des NABU, die befolgt werden können, damit man im Sommer friedlich mit den Wespen koexistiert:
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Ruhe bewahren
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Wespen sanft und langsam wegschieben, statt zu schlagen oder pusten
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Essen immer abdecken, um Wespen erst gar nicht anzulocken
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Besonders hartnäckige Wespen können mit Wassersprühflaschen verjagt werden
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abseits Ablenkungs-Essen hinstellen
Wichtig: Wespen stehen unter Naturschutz, deshalb sollten sie nicht eigenmächtig vernichtet oder ihre Nester zerstört werden. Das steht in Deutschland laut bussgeldkatalog.de unter hohen Strafen.
Auch interessant: Wer aufdringliche Wespen loswerden will, muss dabei vorsichtig vorgehen. Denn die falsche Methode kann ziemlich teuer werden. Die Wespe hat bei den Menschen nicht gerade den besten Ruf. Dabei ist sie nützlich – auch dank ihres Speiseplans.