Lukas von Hoyer

Im Laufe der Jahrzehnte haben viele prominente Eishockeyspieler das Trikot des ERC Ingolstadt getragen. Einer der bekanntesten aus deutscher Sicht ist Marco Sturm, der sich von Ingolstadt auf in die USA machte, um eine Welt-Karriere in der NHL hinzulegen. Später arbeitete er als Trainer der deutschen Eishockey-Nationalspieler, im Juni 2025 wurde er zum Cheftrainer bei den Boston Bruins ernannt – und ist seitdem der erste deutsche Cheftrainer in der NHL.

Doch Sturm blieb eine Ehre verwehrt, die vier anderen ehemaligen Spielern der Panther zuteilwurde: Sein Trikot hängt nicht unter dem Dach der SATURN-Arena. Wir stellen die vier Spieler vor, deren Ingolstadt-Trikots unter dem Hallendach hängen – und deren Trikotnummern nicht mehr vergeben werden.

Glen Goodall – Nummer 96: der Torjäger mit einem Herz für Kinder

Ein Trikot, das laut Angaben des ERC Ingolstadt unter dem Dach der Heimspielstätte des Klubs hängt, ist mit der Nummer 96 und dem Namen „Goodall“ beflockt. Es soll an Glen Goodall erinnern, der von 1999 bis 2010 in Ingolstadt auf Torejagd ging. Viele Jahre davon als Kapitän. Der Kanadier gehörte in den Nullerjahren zu den besten Spielern der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). In der DEL erzielte er laut der Datenbank von eliteprospects.com in 383 Spielen 57 Tore und sammelte zudem 125 Assists. In der zweiten Liga gelangen ihm in 342 Spielen sogar 248 Tore und 396 Vorlagen.

Den Fans des ERC Ingolstadt dürfte Goodall auch außerhalb der Eisfläche ans Herz gewachsen sein. Er initiierte das Charity-Projekt „Goals for Kids“ mit. Der gemeinnützige Verein kümmert sich seit 2007 um behinderte, kranke und in Not geratene Kinder und Jugendliche in Ingolstadt. Nach der Eishockey-Karriere begann Goodall als Makler in Kanada zu arbeiten, wie der Donaukurier berichtete.

Jimmy Waite – Nummer 29: die Ingolstädter Torhüter-Legende

Jimmy Waite ist der einzige Torhüter, dessen Rückennummer beim ERC Ingolstadt nicht mehr vergeben wird. Es handelt sich um die Nummer 29. Waite stand bei den Panthern zwischen 2003 und 2009 zwischen den Pfosten. Laut Vereinsangaben wurde ihm in Ingolstadt der Spitzname „The Wall“ verpasst, für seine spektakulären Paraden und seine Fähigkeit, das Tor vor dem Puck zu schützen.

Bis heute hält Waite den DEL-Rekord für die meisten Shutouts, also Spiele ohne Gegentor, in einer Saison. In der Spielzeit 2003/04 hielt der Kanadier sein Tor zehnmal sauber. Insgesamt kommt Waite laut eliteprospects.com auf 40 DEL-Shutouts, was den viertbesten Wert überhaupt darstellt. Nach seiner aktiven Zeit machte sich Waite als Torwarttrainer einen Namen. 2015 gewann er als Mitglied des Trainerteams der Chicago Blackhawks den Stanley Cup.

Doug Ast – Nummer 18: der Rekord-Stürmer

Ein weiterer Kanadier stellt den ersten Spieler des ERC Ingolstadt dar, der in der DEL die Marke von 100 Toren für die Panther geknackt hat. Insgesamt erzielte Doug Ast, der für den ERC Ingolstadt von 2003 bis 2009 mit der Rückennummer 18 auflief, 118 Treffer in 335 DEL-Spielen. In der Statistik von eliteprospects.com sind außerdem 149 Assists vermerkt. In Ingolstadt beendete Ast nach der Saison 2008/09 seine Karriere.

Jakub Ficenec – Nummer 38: der Verteidiger mit dem „Bum Bum“-Effekt

Der einzige Nicht-Kanadier unter den vier Legenden des ERC Ingolstadt besitzt einen deutschen und einen tschechischen Pass. Jakub Ficenec verteidigte von 2003 bis 2014 für die Panther und wurde in dieser Zeit mehrfach in das DEL All-Star Game gewählt. Bei den Fans war er für seine clevere und teils harte Art der Verteidigung und seinen knallharten Schuss beliebt. Wegen Letzterem bekam er den Spitznamen „Bum Bum“, wie der ERC Ingolstadt auf seiner Website schreibt.

Ficenec absolvierte in der DEL insgesamt 635 Spiele. Laut eliteprospects.com gelangen ihm in diesen 121 Tore und 308 Assists. Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm er 2010 an den Olympischen Spielen im kanadischen Vancouver teil. Seine Karriere in Ingolstadt krönte er in seiner letzten Saison mit der Meisterschaft.