Viktoria Gerg

Während des Erwerbslebens machen Versicherte sich oftmals nur wenig Gedanken um die Rente. Dabei sollten sie das, denn die durchschnittliche Rente lag 2023 der Deutsche Rentenversicherung zufolge nach mindestens 35 Versicherungsjahren bei 1623 Euro (Rentenbestand Ende 2023). So bekamen Männer im Schnitt 1809 Euro Rente und Frauen 1394 Euro pro Monat. Wenig Geld, wenn man bedenkt, dass die Rente im Alter oft nur die einzige Einnahmequelle ist. Wer allerdings während des Berufslebens viel verdient hat, hat auch Chancen auf eine gute Rente. Aber wie viel Geld bekommt man im Ruhestand, bei einem Gehalt von 4200 Euro?

Wie viel Rente erhält man bei 4200 Euro Gehalt?

Schon einmal vorweg: Die Höhe der Rente ist nicht pauschalisierbar und muss in jedem Fall individuell berechnet werden. So hängt die Rente zu großen Teilen von der Höhe der Beiträge und ihrer Dauer ab. Außerdem sind die anrechenbaren Zeiten entscheidend. So können Versicherte etwa das Studium, die Ausbildung, den Wehrdienst oder den Zivildienst anrechnen lassen. Aber auch Zeiten der Schwangerschaft oder Arbeitslosigkeit gelten.

Es kann also nicht für alle Versicherten eine Aussage getroffen werden, daher dient nachfolgend „Ingrid“ als Beispielrentnerin. Um herauszufinden, wie viel Geld Ingrid im Ruhestand bekommt, wird die Rentenformel herangezogen. Der Deutschen Rentenversicherung zufolge lautet diese wie folgt:

Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Rentenwert x Rentenfaktor = Rentenhöhe (brutto)

Entgeltpunkte

Die Entgeltpunkte, die auch Rentenpunkte genannt werden, sind der wichtigste Wert in der Formel. Dafür wird jährlich das Gehalt eines Versicherten mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten in Deutschland verglichen. Wenn das eigene Gehalt exakt dem Durchschnittsverdienst entspricht, bekommt der oder die Versicherte dafür einen Entgeltpunkt. Kindererziehungszeiten oder Zeiten, in denen Angehörige gepflegt wurden, werden so gezählt, als hätten Versicherte in diesem Zeitraum einen „hypothetischen“ Verdienst gehabt, der sich voll oder anteilig nach dem jeweiligen Durchschnittsverdienst richtet.

Zugangsfaktor

Beim Zugangsfaktor handelt es sich um die Zu- oder Abschläge bei der Rente. Abzüge gibt es, wenn Versicherte vor dem eigentlichen Renteneintrittsalter in den Ruhestand gehen. Zuzüge, wenn sie zum Beispiel länger arbeiten und auf ihre Rente verzichten. Wer genau zum vorgesehene Zeitpunkt aus dem Arbeitsleben ausscheidet, hat einen Wert von 1,0.

Aktueller Rentenwert

Der Rentenwert entspricht dem Gegenwert eines Entgeltpunktes, also wie viel dieser wert ist. Der Rentenwert wird regelmäßig an die wirtschaftliche Situation angepasst und ist seit 2023 für Ost- und Westdeutschland einheitlich. Er beträgt derzeit 40,79 Euro.

Rentenartfaktor

Der Rentenartfaktor unterscheidet die Art der Rente:

Beispiel:

Bei Ingrid nehmen wir ein Gehalt von 4200 Euro brutto an, da dieses laut der Deutschen Rentenversicherung voraussichtlich 2025 dem durchschnittlichen Bruttogehalt in Deutschland entspricht. Die Rentnerin hat 45 Jahre lang Beiträge gezahlt, hat keine Kinder und auch keine Angehörigen gepflegt. Sie ist genau zu ihrem Renteneintrittsalter in den Ruhestand gegangen und bezieht Altersrente.

45 (Entgeltpunkte) x 1,0 (Zugangsfaktor) x 40,79 (Rentenwert) x 1,0 (Rentenfaktor) = 1835,55 Euro (Rentenhöhe brutto)

Ingrid bekommt demnach nach 45 Berufsjahren mit 4200 Euro Gehalt eine monatliche Rente von 1835,55 Euro brutto.

Allerdings werden von der Brutto-Rente noch Steuern und Abgaben fällig, sowie die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. In einer anderen Beispielrechnung haben wir dargelegt, dass bei einer Rente von 1800 Euro nach allen Abzügen noch rund 1500 Euro Rente netto übrig bleiben.

Wir haben zudem ausgerechnet, was bei einer Rente von 1300, von 2000 Euro und von 2500 Euro am Ende für Sie übrig bleibt. Wenn Versicherte wissen wollen, wie hoch ihre Rente einmal aussehen wird, hilft auch die Digitale Rentenübersicht.