In zwei Jahrzehnten hat sich Ratiopharm Ulm von einem Zweitligisten zu einem der besten Basketballvereine Deutschlands entwickelt. 2023 wurde die Entwicklung mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft gekrönt. Doch wer steckt hinter dem Erfolg – und welche Personen spielen die Hauptrollen bei der zukünftigen Entwicklung? Ein Blick hinter die Fassade zeigt, dass unter anderem ein deutscher NBA-Champion ein Wörtchen mitzureden hat.
Wem gehört der Basketball-Klub Ratiopharm Ulm?
Der Ulmer Basketballklub ging 2001 aus dem SSV Ulm 1846 hervor, wie auf der offiziellen Website des Klubs nachzulesen ist. Die Abspaltung wurde möglich, da die Basketballabteilung immer mehr Geld erwirtschaften konnte und immer größere sportliche Erfolge eingefahren wurden. Die Abteilung wurde ausgegliedert und zunächst in der Basketball Ulm/Alb-Donau GmbH neu strukturiert. Andreas Oettel, Thomas Stoll, Werner Sailer und Ralf Buck übernahmen zunächst die Neustrukturierung.
Wenig später stiegen Buck und Sailer aus. Aus der Basketball Ulm/Alb-Donau GmbH wurde die BBU’01 GmbH, die bis heute den Spielbetrieb des Klubs durchführt. Dem Handelsregister ist zu entnehmen, dass Stoll und Oettel zum November 2024 mit ihrer gemeinsamen Firma 66,6 Prozent der Anteile an der BBU’01 GmbH hielten.
Seit der Neugründung im Jahr 2001 lautet der Name des Klubs Ratiopharm Ulm. Der Pharmakonzern Ratiopharm tritt seither als Namensgeber und wichtigster Sponsor des Vereins auf, Miteigentümer ist er aber nicht.
Welche Anteile hält Isaiah Hartenstein an Ratiopharm Ulm?
Ende des Jahres 2024 wurde klar, dass die BBU’01 GmbH in Zukunft nicht mehr als alleinige Besitzerin von Ratiopharm Ulm auftreten wird. Das liegt an einem Deal mit der Hartenstein Group, den die Ulmer im Dezember 2024 bekanntgaben. Demnach übernahm die Investorengruppe, hinter der der deutsche Basketballstar Isaiah Hartenstein, sein Vater Florian Hartenstein und der Ulmer Ex-Spieler Adam Hess stehen, rund zehn Prozent der Anteile am Ulmer Basketballprogramm.
„Ich habe mich dazu entschieden, weil ich auf der Suche nach einer deutschen Mannschaft war, von der ich ein Teil sein könnte. Ein Team, das mich, wenn ich jünger wäre und den nächsten Schritt machen wollte, dorthin bringen würde“, wurde Isaiah Hartenstein im Zuge der Bekanntgabe auf der Website von Ratiopharm Ulm zitiert. Damals wusste er noch nicht, dass „dorthin“ die Meisterschaft in der NBA bedeuten würde, die er Anfang 2025 mit Oklahoma City Thunder gewann.
Geschäftsführer Oettel hatte sich laut der Pressemitteilung begeistert gezeigt. „Er hatte die ganze Welt zur Verfügung und hat sich für Ulm und Neu-Ulm entschieden. In unseren Gesprächen hat sich deutlich gezeigt, dass Isaiah intensiv seine eigene Karriere und seinen Werdegang reflektiert. Seine Entscheidung macht uns sehr stolz und glücklich und belegt gleichzeitig, welche Entwicklung wir gemacht, welche Wahrnehmung wir uns weltweit mit unserem Programm erarbeitet haben.“
Hartenstein möchte mit seinem Geld und seiner Strahlkraft als NBA-Champion in Ulm vor allem die Nachwuchsarbeit vorantreiben. Das Nachwuchszentrum der Ulmer, der Orange Campus, gilt schon jetzt als eines der besten in Deutschland.