Verbraucherinnen und Verbraucher mussten in den vergangenen drei Jahren deutliche Preissteigerungen hinnehmen. Seit der Corona-Pandemie, vor allem aber durch den Krieg in der Ukraine, sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland deutlich teurer geworden. Viele Grundnahrungsmittel stiegen im Preis um einen zweistelligen Prozentbereich. Damit ist jetzt zumindest bei einigen Produkten Schluss, denn der Einzelhandel hat vereinzelt wieder die Preise gesenkt. Welche Artikel betroffen sind und welche Supermärkte bei den Preissenkungen mitmachen, erfahren Sie hier.
Welche Artikel sind von den Preissenkungen betroffen?
Das Statistische Amt der Europäischen Union verzeichnete 2022 einen Preisanstieg von 19,4 Prozent bei Kaffee und knapp 40 Prozent bei Butter. Nun kommt die Trendwende: Bereits seit Herbst 2022 fallen die Preise am Weltmarkt, jetzt wirkt sich das auch in den Supermärkten aus. Aldi, Norma und Kaufland senkten als erste Einzelhändler die Preise, kurz danach zog auch die Konkurrenz nach.
Diese Lebensmittel sind im Preis gesunken:
- Kaffee
- Butter
- Milch
Aldi erklärte in einer Pressemitteilung, dass "gemahlener Kaffee und ganze Bohnen der Aldi Eigenmarken Moreno, Markus Kaffee, Amaroy und Tizio ab sofort in allen mehr als 4000 Filialen in Deutschland dauerhaft bis zu 20 Prozent im Preis gesenkt" sind. So sparen Kundinnen und Kunden rund einen Euro für eine 500-Gramm-Packung.
Bei Kaufland kostet das halbe Kilo Kaffee der Marke "Jacob's Krönung" nicht mehr 7,99, sondern 6,99 Euro. Und auch die anderen Einzelhändler wie Lidl, Rewe, Edeka, Netto und Penny wollen beim neuen Kaffeepreis nachziehen.
Auch bei der Butter purzeln die Preise. Bei Aldi kostet das Molkereiprodukt jetzt nicht mehr 1,99, sondern 1,59 Euro, was einer Reduktion von 21 Prozent entspricht. Bei den Eigenmarken ziehen auch Lidl und Kaufland nach, sodass dort nun auch wieder Butter für 1,59 Euro erhältlich ist.
Zudem wird die Milch bei Aldi günstiger, auch wenn die Preisreduzierungen mit 10 Cent nicht ganz so groß ausfallen. Norma verlangt für viele Milchprodukte nun auch 10 Cent weniger, gibt aber bei der Bio-Hafermilch sogar 24 Cent nach. Grund für die gesunkenen Preise ist unter anderem, dass die Erzeugerkosten der Milchbauern wieder gesunken sind und auch die Preise für Energie zurückgegangen sind. Was viele Verbraucher freut, bringt einige Milchbauern an den Rand ihrer Existenz.
Wichtig: Bei den neuen Entwicklungen handelt es sich nicht um Sonderangebote, sondern um dauerhafte Preise.
Milchprodukte sollen 2023 günstiger bleiben
Der Präsident des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Peter Stahl, erklärte dem Westfälischen Anzeiger, dass sich die Entwicklung der gesunkenen Milchproduktpreise das ganze Jahr fortsetzen werde. Neben der gesunkenen Nachfrage ist auch der Produktionsüberschuss ein Grund dafür. Da immer mehr Deutsche auf pflanzliche Ersatzprodukte zur Kuhmilch zurückgreifen, rechnen Experten damit, dass auch die Preise für Joghurt und Käse wieder fallen werden.