Wenn sich das Laub bunt färbt und wieder auf den Straßen und Gehwegen türmt, ist der Herbst zurück. Doch Bäume verlieren jetzt nicht nur ihre Blätter – auch diverse Baumfrüchte, wie Kastanien, Eicheln oder Walnüsse, fallen in dieser Jahreszeit herab. Zum Ärger vieler Autobesitzer können diese teure Schäden am Fahrzeug hinterlassen. „Ob Kastanien, Eicheln oder Walnüsse, im Herbst können herabfallende Baumfrüchte für Schäden auf Motorhaube oder Autodach sorgen. Um Dellen im Fahrzeug zu vermeiden, sollten Autofahrerinnen und Autofahrer bei der Parkplatzsuche besonders wählerisch sein“, erklärt Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Worauf Fahrzeughalter in der Herbstzeit achten sollten und welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen sinnvoll sind, lesen Sie hier.
Wie kann das Auto vor herabfallenden Kastanien geschützt werden?
Wie der ADAC informiert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Auto vor herabfallenden Kastanien oder anderen Baumfrüchten zu schützen. Der wirksamste Schutz: Parkplätze unter Bäumen, die Kastanien oder Ähnliches tragen, möglichst meiden. Autofahrer sollten daher bevorzugt Stellflächen wählen, die nicht direkt unter großen Bäumen liegen. Auch Garagen, Parkhäuser oder Überdachungen bieten einen sicheren Schutz vor der Gefahr von oben. Lässt sich das Parken unter Bäumen nicht vermeiden, können spezielle Abdeckungen für Motorhaube, Dach oder Windschutzscheibe helfen, Schäden am Lack oder am Glas vorzubeugen.
Übrigens: Auch andere Wetterlagen bergen potenzielle Gefahren für das Auto. Auch während eines Gewitters sollte man vermeiden, unter Bäumen zu parken. Bei Hitze sollte außerdem darauf geachtet werden, bestimmte Gegenstände nicht im Auto zurückzulassen.
Sind Fahrzeuge gegen einen Kastanien-Schlag versichert?
Nach Angaben des ADAC gelten Kastanien und andere herabfallende Baumfrüchte laut verschiedenen Gerichtsurteilen als „allgemeines Lebensrisiko“. Fahrzeughalter sollten daher vor dem Abstellen ihres Autos selbst prüfen, ob sich potenzielle Gefahren oberhalb des Stellplatzes befinden. Denn weder Privatpersonen noch Städte oder Gemeinden sind dazu verpflichtet, Warnschilder aufzustellen oder gar Schadenersatz zu leisten, wenn Kastanien ein Auto beschädigen. Anders als morsche Äste werden herabfallende Kastanien als natürliches Ereignis eingestuft, das von Autofahrern bedacht werden muss. Das bedeutet: Schäden, die durch fallende Baumfrüchte verursacht werden, gelten als selbst verschuldet.
Wer dennoch einen Schaden durch Kastanien oder andere Baumfrüchte an seinem Auto feststellt, kann sich an seine Versicherung wenden. Laut Reidegeld übernimmt die Teilkaskoversicherung solche Schäden allerdings nur dann, wenn sie durch Sturmböen verursacht wurden – und zwar ab einer nachweisbaren Windstärke von mindestens acht. Bei normalem Herbstwetter greift die Teilkaskoversicherung nicht.
Und selbst eine Vollkaskoversicherung übernimmt Schäden durch herabfallende Kastanien nicht automatisch. Ob die Versicherung greift, wird in der Regel in jedem Fall individuell entschieden. Der ADAC empfiehlt daher, im Einzelfall genau abzuwägen, ob sich eine Regulierung über die Versicherung lohnt oder ob die Reparaturkosten besser selbst getragen werden, um eine potenzielle Hochstufung zu vermeiden.