Falls Strände wegen der Quallen gesperrt werden, sollten Reisende dort auf keinen Fall ins Meer gehen. Dabei ist diese Qualle eigentlich gar keine Qualle, auch wenn sie so aussieht. Die Portugiesische Galeere ist ein Wunderwerk der Natur, nämlich eine riesige Polypenkolonie, in der jedes Individuum eine bestimmte Aufgabe übernimmt - sei es zum Fressen, zur Verdauung, zur Fortpflanzung oder zur Abwehr von Feinden. So sehr sind die Organismen miteinander verwoben und aufeinander angewiesen, dass sie alleine nicht mehr lebensfähig wären.
Die giftigen Quallen im Meer zu meiden, ist fast unmöglich. «Die Nesselkörper sitzen in den Tentakeln, die viele Meter lang sein können und fast durchsichtig sind», erklärte Jelinek. «Schwimmer geraten in diese Tentakel, ohne den Körper der Qualle überhaupt zu sehen.» Selbst kleinste Berührungen verursachten starke Schmerzen und Kreislaufprobleme.
Das Fachmagazin „Toxins“ berichtet auch von Kopfschmerzen, Übergeben, Bauchschmerzen und Durchfall. Bei Allergikern ist ein allergischer Schock möglich, der im schlimmsten Fall zum Tode führt. Eltern sollten auch darauf achten, dass ihre Kinder nicht die glibbrigen, angespülten toten Quallen oder abgerissenen Tentakeln anfassen. Denn auch bei ihnen funktioniere der Auslösemechanismus der Giftpfeilchen noch. Im Februar waren bei einer Attacke der Quallen in Thailand 23 Badegäste ins Krankenhaus gebracht worden.
Quallen-Stiche mit Essig behandeln
Betroffene sollten die Stiche mit unverdünntem Essig behandeln - zu diesem Schluss kommt zumindest „Toxins“. Umstritten ist, ob Meerwasser bei der Wundreinigung hilft. „Es gibt keine universell akzeptierte Erste-Hilfe-Maßnahme für Physalia-Stiche“, schreiben die Forscher. „Alkohol und Hausmittel wie Urin, Backpulver und Rasiercreme (...) machen es aber wahrscheinlich noch schlimmer.“«In Australien stehen an vielen Badestränden Notfallboxen mit Essigflaschen», sagt Jelinek. Dort gerieten Badende regelmäßig mit Portugiesischen Galeeren aneinader. Im Pazifik sind die Quallen eigentlich zu Hause, seit einigen Jahren treiben sie aber immer häufiger in nördlicheren Gewässern.