Marcel H. habe nach seiner Festnahme am Donnerstag sowohl den Mord am 9-jährigen Nachbarsjungen Jaden als auch an einem 22 Jahre alten Bekannten zugegeben. Er habe demnach auf der Flucht erst Unterschlupf bei dem Bekannten gesucht, den er aus dem Berufskolleg gekannt habe. Dann habe der Bekannte ihn aber zur Rede gestellt, weil er von der Fahndung im Mordfall Jaden erfahren habe. Daraufhin soll Marcel H. ihn mit 68 Messerstichen getötet und auch Gewalt gegen den Hals ausgeübt haben. Jaden soll er mit 52 Stichen umgebracht haben.
Der junge Mann sei nach seinen Aussagen in der Vernehmung nicht nur von gescheiterten Bewerbungen unter anderem als Zeitsoldat bei der Bundeswehr frustriert gewesen. Der 19-Jährige sei zudem dabei gewesen, mit den Eltern in eine Nachbarstadt Hernes umzuziehen. In dem Zusammenhang habe er befürchtet, den Zugang zum Internet zu verlieren.
Chronologie der Ereignisse
Nach dem ersten Mord lief der 19-Jährige zuerst in ein Waldstück und dann zu seinem Bekannten. Nach der zweiten Tat habe der Verdächtige nach Angaben der Polizei die Wohnung des 22-Jährigen wegen der Fahndung zunächst nicht verlassen. Zwei Tage habe er mit der Leiche des zweiten Opfers verbracht, bevor er sich am Donnerstagabend stellte. Marcel H. habe aus Mordlust und heimtückisch gehandelt, sagte der zuständige Staatsanwalt Danyal Maibaum. Warum er sich gestellt habe? Der Mann habe offensichtlich keine Alternative mehr gesehen, als sich das Leben zu nehmen oder sich zu stellen. „Wir haben schon viel Elend miterleben müssen, aber so ein Mordfall geht unter die Haut“, sagte Lipphaus.