Die Sänger Álvaro Soler und Nico Santos sind nicht nur befreundet – in ihren Leben läuft auch so manches ähnlich. Nicht nur die Karrieren der 33 und 31 Jahre alten Musiker, die zwischen Deutschland und Spanien unterwegs sind. Auch privat verbindet die beiden einiges. Santos hat 2022 geheiratet, ist vor Kurzem Vater geworden.
Soler ist seit 2023 verheiratet, seine Frau ist hochschwanger – und er selbst ist entspannt, was die Geburt betrifft. „Es ist alles bereit: Die Kliniktasche steht parat, wir haben einen Vorbereitungskurs gemacht und ich habe zwei Bücher gelesen“, sagte er kürzlich. „Man kann am Ende auch nicht mehr machen. Man muss es auf sich zukommen lassen.“

Am Bodensee ist‘s fast wie am Meer
Auf den Moment der Geburt freut er sich – dann will er beruflich auch etwas kürzertreten. Doch fürs Erste stehen noch einige Termine an. Den Sommer über ist Soler in Deutschland unterwegs, am 10. August ist sein Auftritt beim FN:Pop-Festival in Friedrichshafen geplant. Open-Air-Konzerte sind für den Musiker aus einem einfachen Grund etwas Besonderes: „Ich liebe die Natur und ich liebe es, draußen zu sein, zu wandern, draußen zu kochen und zu essen – und Musik zu machen.“
Die Leute seien bei solchen Auftritten besser drauf, ist sein Eindruck – vor allem, wenn die Sonne scheint. Deshalb sei er auch so gespannt, wie das Konzert wird. Am Bodensee war Soler schon mal, sogar im Bodensee, wie er lachend erzählt. „Der Bodensee ist so groß, dass ich mich dort fast wie am Meer fühle – wie in meiner Heimat Barcelona.“ Dort ist er geboren und aufgewachsen, dort hat er studiert, dort lebt er heute wieder.
Obwohl er so viel unterwegs ist, gehört Soler zu den Menschen, die sich gern dort umschauen, wo sie sind. „In solchen Momenten will man ja auch mal ein bisschen rauskommen“, sagt er. „Ich meine, was gibt es Besseres, als in einem Bus zu reisen, der nachts fährt, und dann wacht man morgens auf und ist in einer neuen Stadt?“ Gerade wenn man mit Freunden unterwegs sei („Meine Band, das sind eben wirklich Freunde.“), mache das Spaß.
„Wir überlegen immer, was wir zusammen machen können, wenn wir ein bisschen Zeit haben. Wir gehen mal ins Museum, machen Sport oder gehen, wenn wir in Friedrichshafen sind, eben an den See.“
Tage ohne Musik gibt es bei dem 33-jährigen Deutsch-Spanier selten, aber es gibt sie, „vor allem, wenn ich fertig bin mit den Proben für eine Tournee und die Ohren schon qualmen“, wie er im Interview erzählt. „Dann brauche ich einfach kurz Ruhe.“ Nach Tagen mit jeweils acht oder neun Stunden Proben am Stück wolle er eigentlich gar nichts mehr mit Musik zu tun haben, erzählt er lachend. „Aber dann kommt die Liebe zur Musik zurück.“
Eine Zeit lang keine Musik zu machen, das kann sich Soler, der Industriedesign studiert hat, vorstellen. „Aber ein ganzes Leben ohne Musik? Das nicht.“ Das war nicht immer so. Als Kind hätte er sich beispielsweise eine Teilnahme an einer Show wie „The Voice Kids“, wo er schon viermal als Coach dabei war, nicht vorstellen können. „Ich war sehr, sehr schüchtern und so etwas hätte ich gehasst. Ich wäre super nervös gewesen und hätte das gar nicht hinbekommen, auf der Bühne zu singen.“ Die jungen Kandidaten seien viel mutiger als er.
Kommt irgendwann ein Song auf Deutsch?
Er selbst singt vor allem auf Spanisch, hat aber beispielsweise in der TV-Show „Sing meinen Song“ auch schon deutsche Lieder interpretiert. Einen eigenen deutschen Song aufzunehmen – so weit ist Soler aber noch nicht. „Ich habe sehr viel Respekt vor deutscher Musik. Ich finde sie super und höre sie privat sehr gern, aber ich fühle es bei mir noch nicht so sehr, dass ich auf Deutsch singe.“ Aber, schränkt er ein: „Wer weiß?“