Pegah Meggendorfer

Marianne Rosenberg ist bereits seit Jahrzehnten als Schlagerikone unterwegs. Ihr Hit „Er gehört zu mir“ aus dem Jahr 1975 verschaffte ihr Kultstatus. Fast hätte es diese Karriere aber nie gegeben, wie Rosenberg Ende Dezember 2024 in einem Interview mit der Welt am Sonntag offenbarte.

Marianne Rosenberg: Diese Lüge verhalf ihr zum Erfolg

Marianne Rosenberg wurde bereits im Alter von 14 Jahren entdeckt. Auch wenn das bemerkenswert scheint, war das zunächst ein Problem, wie die Sängerin erzählt: „Als Minderjährige durfte ich noch keinen Vertrag selbst unterschreiben.“ Ihre Plattenfirma habe sich eine etwas unkonventionelle Lösung für dieses Problem überlegt – und Rosenberg kurzerhand zwei Jahre älter gemacht. Sie trat damit offiziell als 16-Jährige in der „ZDF-Hitparade“ von Dieter Thomas Heck auf.

Auch wenn dieser Auftritt ihr im Nachhinein vielleicht zum Durchbruch verhalf, beschreibt Rosenberg diesen Teil ihrer Karriere als „fremdbestimmte Zeit“. Sie sei sehr folgsam gewesen und habe nichts selbst entschieden. „Ich war sehr introvertiert. Musik hat mich begeistert, Studioaufnahmen fand ich wunderbar. Aber vor Publikum habe ich mich schwergetan“, erzählt Rosenberg. Wie viele Mädchen in dem Alter fand sie sich selbst nicht schön und hätte sich am liebsten versteckt.

Marianne Rosenberg: „Ich bin politisch geboren“

Später entschloss sich Rosenberg, aus dem Schlager rauszuspüren und ging mit ihrer Musik in eine politischere Richtung. „Ich wollte wissen: Was will ich selbst? Welchen Stil? Worüber will ich singen?“, sagt sie heute über diese Zeit. Sie trat mit Punkbands wie Extrabreit oder Rockmusikern wie Rio Reiser auf. Ein Skandal sei das in den 1980er Jahren gewesen, dass sie als Schlagersängerin solche Cross-overs machte. Heute sei das nichts Besonderes mehr, sagt der Schlagerstar.

Heute seien ihre Töne sanfter, aber nicht weniger gesellschaftskritisch. „Meine Botschaften kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern richten sich an die Gefühle“, sagt sie über ihre neueren Lieder.

Marianne Rosenberg: So geht es 2025 für sie weiter

Rosenbergs Karriere ist noch lange nicht zum Halten gekommen. Im Jahr 2020 stand ihr Album „Im Namen der Liebe“ 19 Wochen lang auf Platz 1 der Charts. Und auch 2025 bleibt die inzwischen 69-Jährige aktiv. Im November ist sie auf Clubtour in zwölf Städten zu sehen. Davor kann man sie auch auf Festivals und Open-Airs, wie dem Schlagerradio-Festival oder dem Berliner Rundfunk OpenAir, sehen. Im Interview mit der Welt am Sonntag teilt Rosenberg ihre dazu passende Botschaft: „Frauen, lasst euch nicht sagen, eure Zeit sei vorbei!“