„Woher nimmt der Kerl das?“, haben sich Fans angesichts der komödiantischen Kapriolen von Hape Kerkeling immer wieder gefragt. In seinem zweiten Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ ging der heute 54-Jährige selbst dieser Frage nach und versuchte zu erklären, wie er zu dem wurde, der er ist. Eingebettet in anekdotischen Erinnerungen an eine Kindheit im Ruhrpott der 70er-Jahre schrieb sich der erfolgreiche TV-Komiker ein Trauma von der Seele.
Gerade einmal acht Jahre alt war er, als sich seine depressive Mutter das Leben nahm, was der Junge aus nächster Nähe miterleben musste. Dass „Der Junge muss an die frische Luft“ trotz dieses Ereignisses über weite Strecken ein heiteres und in seiner Grundhaltung optimistisches Buch geworden ist – das macht die unverlogene Kraft von Kerkelings Lebensbekenntnissen aus.
Kindheit in Recklinghausen
Caroline Link hat diese fürs Kino adaptiert und konzentriert sich dabei auf die Perspektive des achtjährigen Hans-Peter (Julius Weckauf). Der Junge wächst im Schoße seiner Großfamilie in Recklinghausen auf. Der Vater (Sönke Möhring) ist oft auf Montage – und so ist es an dem aufgeweckten Sohn, seine Mutter Margret (Luise Heyer) mit kleinen Späßen und Show-Einlagen bei Laune zu halten. Ein steter Quell der Inspiration ist das direkte soziale Umfeld. Im Lebensmittel-Laden der Großmutter lässt sich die tratschende Nachbarschaft bestens studieren, aber auch die Verwandtschaft sorgt für Input.
Die Frauen haben das Sagen
Es sind die patenten Frauen, die in der Familie das Sagen haben und den Jungen mit ihrem beherzten Zweckoptimismus prägen. Das Umfeld wird für das Kind zum Rettungsanker, als sich die Mutter zunehmend zurückzieht – bis hin zu jener Nacht, in der der Junge wie gelähmt neben ihr liegt: Sie hat eine Überdosis Schlaftabletten genommen. Wie schafft es ein Kind, nach einem solchen Erlebnis nicht verrückt zu werden?
Die Antwort ist von überzeugender Schlichtheit: durch die Liebe derer, die die Verantwortung für den Jungen übernehmen. Genauso wie Kerkelings Buch ist auch der Film eine Ode an die chaotischen Wirkungskräfte der Großfamilie. Natürlich ist „Der Junge muss an die frische Luft“ ein sentimentales, aber auch ein aufrichtiges Werk, von dem man sich ohne faden Nachgeschmack zu Tränen rühren lassen kann.
Abspann
Produktion: Deutschland 2018
Regie: Caroline Link
Darsteller: Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möring, Ursula Werner u.a.
FSK: freigegeben ab sechs Jahren
Verleih: Warner
Länge: 95 Minuten
Fazit: Sentimentaler und aufrichtiger Film über Hape Kerkelings Kindheit.
Zu diesen Zeiten läuft der Film in der Region:
Konstanz, Cinestar:
- 25. Dez.: 13 Uhr; 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.30 Uhr; 23 Uhr
- 26. Dez.: 13.15 Uhr; 15.45 Uhr; 18.15 Uhr; 20.45 Uhr; 23.15 Uhr
Singen, Cineplex:
- 25. Dez.: 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.30 Uhr; 22.45 Uhr
- 26. Dez.: 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.30 Uhr; 22.45 Uhr
- 27. Dez.: 15 Uhr; 18.20 Uhr; 20.45 Uhr; 23.15 Uhr
- 28. Dez.: 15 Uhr; 18.20 Uhr; 20.45 Uhr; 23.15 Uhr
- 29. Dez.: 15 Uhr; 18.20 Uhr; 20.45 Uhr; 23.15 Uhr
- 30. Dez.: 15 Uhr; 18.20 Uhr; 20.45 Uhr; 23.15 Uhr
- 31. Dez.: 15 Uhr; 17.30 Uhr
Villingen-Schwenningen, Cinestar:
- 25. Dez.: 14.40 Uhr; 17.20 Uhr; 20 Uhr; 22.30 Uhr
- 26. Dez.: 14.40 Uhr; 17.20 Uhr; 20 Uhr; 22.30 Uhr
Waldshut-Tiengen, FT Bernhalde:
- 27. Dez.: 15.50 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
- 28. Dez.: 15.50 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
- 29. Dez.: 15.50 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
- 30. Dez.: 15.50 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
Rheinfelden, Rheinflimmern:
- 27. Dez.: 15.30 Uhr; 17.45 Uhr; 20.15 Uhr
- 28. Dez.: 15.30 Uhr; 17.45 Uhr; 20.15 Uhr; 22.30 Uhr
- 29. Dez.: 15.30 Uhr; 17.45 Uhr; 20.15 Uhr; 22.30 Uhr
- 30. Dez.: 15.30 Uhr; 17.45 Uhr; 20.15 Uhr
Friedrichshafen, Cineplex:
- 25. Dez.: 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.30 Uhr; 22.45 Uhr
- 26. Dez.: 13 Uhr; 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.30 Uhr; 22.45 Uhr
Überlingen, Kammer-Lichtspiele:
- 25. Dez.: 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
- 26. Dez.: 15.30 Uhr; 18 Uhr; 20.15 Uhr
(Angaben ohne Gewähr)