Haustiere sind für viele Menschen wie ein vollwertiges Familienmitglied. Eine ungarische Studie hat sogar untersucht, ob Hunde für manche Paare als Art Kinderersatz fungieren. Und: Katzen und Hunde können sogar die Gedächtnisleistung ihrer Besitzer verbessern, zeigte eine Studie der Universität Basel – im Gegensatz zu Haustieren wie Vögeln und Fischen.
Laut einer repräsentativen Erhebung für den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschland e.V. lebten im Jahr 2024 10,5 Millionen Hunde in deutschen Haushalten – davon waren 42 Prozent Mischlinge, der größere Anteil also Rassehunde. Doch welche Rasse ist die beliebteste in Deutschland? Das hat eine Analyse des Vergleichsportals Verivox gezeigt.
Das ist die beliebteste Hunderasse in Deutschland
Die nicht repräsentative Auswertung von Verivox beruht auf einer anonymisierten Analyse von rund 500.000 Nutzern, die auf dem Portal eine Tierkrankenversicherung gesucht haben. Dabei kam heraus, dass 62 Prozent der Hundehalter Rassehunde haben und 38 Prozent Mischlinge. Zu den beliebtesten Hunderassen gehören in Deutschland demnach:
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Platz eins auf der Beliebtheitsskala belegte der Labrador Retriever: Mehr als jeder zehnte Hund (10,8 Prozent) gehörte zu dieser Rasse.
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Auf Platz zwei folgte in der Analyse mit deutlichem Abstand die Französische Bulldogge mit 5,1 Prozent.
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Platz drei belegte der beliebte Familienhund Golden Retriever mit 4,7 Prozent.
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Danach folgte auf Platz vier der Dackel mit 4,1 Prozent.
Dabei wurden auch regionale Unterschiede festgestellt: So liegt zum Beispiel in Hamburg der Dackel auf dem ersten Platz, in Köln die Französische Bulldogge und in Leipzig der Golden Retriever.
Übrigens: Labradore gehören zu den verfressenen Hunderassen, die auch zu Übergewicht neigen. Der Grund ist ein mutiertes Gen, wodurch die Hunde sich nach kurzer Zeit wieder hungrig fühlen.
Wer ist gesundheitlich robuster: Mischlinge oder Rassehunde?
Im Vergleich von Verivox wurde auch analysiert, welche der Hunderassen häufig Vorerkrankungen haben. Demnach lag der Anteil der Labradore mit Vorerkrankungen zwölf Prozent über dem Durchschnitt aller Rassehunde. Noch öfter trifft es Französische Bulldoggen – hier liegt der Anteil der Tiere mit Vorerkrankungen 47 Prozent über dem Durchschnitt aller Rassehunde. Die häufigsten rassetypischen Gesundheitsprobleme hat mit 56 Prozent der Cavalier King Charles Spaniel. Hier muss man aber noch einmal betonen, dass die Auswertung nicht repräsentativ ist.
Laut Verivox gelten Mischlinge wegen des größeren Genpools im Vergleich zu Züchtungen als robuster. In der Auswertung wurde gezeigt, dass Mischlinge nur halb so oft Vorerkrankungen haben wie Rassehunde. Dafür spricht auch die sogenannte Rassedisposition, was bedeutet, dass einige Hunderassen anfälliger für bestimmte Krankheiten sind als andere, etwa Yorkshire Terrier, Pudel, Pekinese, Cockerspaniel, Bulldogge oder Shih Tzu, erklärt die Website von MSD Tiergesundheit.
Dieser These steht aber unter anderem eine Studie gegenüber, die in dem Wissenschaftsjournal Canine Medicine and Genetics veröffentlicht wurde: Demnach werden Mischungshunde nicht seltener zum Tierarzt gebracht als Rassehunde. Andererseits lässt sich bei Mischlingen oft nicht vorhersagen, wie hoch das Risiko für bestimmte Krankheiten ist – gerade wenn die Hundeeltern nicht bekannt sind oder welche genetischen Veranlagungen ein Mischling geerbt hat. Das zeigte eine Studie im Fachjournal Plos One. Es lässt sich also nicht verallgemeinern, ob Mischlinge oder Rassehunde gesünder sind beziehungsweise öfter krank werden.
Ürigens: Ein neues EU-Gesetz nimmt zukünftig Hunde- und Katzenbesitzer in die Pflicht. Jedes Haustier muss individuell mit einem Mikrochip gekennzeichnet und in einer nationalen Datenbank registriert werden. Diese Informationen werden zusätzlich in einem zentralen EU-Index zusammengeführt. So sollen der illegale Handel eingedämmt und die Tierschutzbedingungen besser kontrolliert werden.