Ringen: (kat/fr) Der Hinkampf eine Woche zuvor endete 12:12-Unentschieden. Einer der Matchwinner war Peter Öhler, der mit einem überraschend deutlichen 3:0-Sieg gegen den Schweden Lidberg im vierten Kampf des Abends bereits für eine Vorentscheidung sorgte.
„Wir waren wieder eine verschworene Gemeinschaft gewesen. Alle Ringer, auch die, die nicht zum Einsatz kamen, haben einen gleichen Anteil an diesem tollen Triumph. Wir sind ein gewisses Risiko eingegangen. Das hat sich bezahlt gemacht“, meinte ein glücklicher Volker Hirt nach dem Titelgewinn.
Das Pokerspiel der Trainer um die beste Aufstellung hatte bis an die Wiegezeit 45 Minuten vor Kampfbeginn gedauert. Erst in letzter Sekunde legten sich Hirt und Co-Trainer Marc Buschle auf die Nendinger Formation fest. Offen war die Besetzung der Klassen bis 75 kg Freistil, 86 kg griechisch-römisch und 130 kg Freistil. Auf die Waage gingen für den ASV Samet Dülger, Nenad Zugaj und Giorgi Sakandelidze, während Saba Khubezhty, Florian Neumaier und Nicolai Ceban beim Final-Rückkampf zuschauen mussten.
Anders als in den vergangenen drei Kämpfen in der Endrunde blieb dem Titelverteidiger diesmal der Schock einer unerwarteten Schulterniederlage erspart. Dafür profitierten die Nendinger im Final-Rückkampf bei ihren fünf Einzelsiegen davon, dass drei dieser Erfolge durch Sakandelidze, Öhler und Ianulov mit jeweils 3:0 Mannschaftspunkten deutlich ausfielen, während die fünf durchwegs knappen Siege der Weingartener insgesamt nur sieben Mannschaftspunkte einbrachten.
Nendingen startete mit einem 1:0-Sieg von Victor Ciobanu gegen Donior Islamov (57 kg gr.). Danach folgte ein 3:0-Erfolg von Freistil-Schwergewichtler Sakandelidze gegen William Harth.
In Einzelkampf Nummer drei gab es den ersten Sieg für Weingarten durch den ukrainischen EM-Dritten Vasyl Shuptar gegen Ghenadie Tulbea (61 kg F/1:0). Dann kam der große Auftritt in der 98 kg-Griechisch-Klasse von Peter Öhler gegen den Olympia-Dritten von 2012, den Schweden Jimmy Lidberg. Dabei gelang Öhler bereits in der Anfangsphase eine spektakuläre Fünfer-Wertung. Mit seinem 3:0-Sieg brachte er das Nendinger Team mit 7:1 in Führung. Die Gastgeber waren geschockt. Fortan waren fast nur noch die Sprechchöre der rund 400 mitgereisten ASV-Fans zu hören. Im letzten Duell vor der Pause verkürzte Weingarten durch den 2:0-Erfolg von Ionut Panait gegen Benjamin Raiser (66 kg gr.) auf 3:7.
Piotr Ianulov erhöhte gegen Ahmed Dudarov (86 kg Fr.) auf 10:3. Der Triumph rückte für den Titelverteidiger immer näher. Alexander Semisorow (66 kg Fr.) verlor zwar gegen Anatoli Guidea mit 0:2, doch nach dem 1:0-Erfolg von Nenad Zugaj gegen Ramsin Azizsir (86 kg gr.) und der knappen Niederlage von Frank Stäbler gegen Adam Juretzko (75 kg gr./0:1) war dem ASV der Titel sicher. Die abschließende 0:1-Niederlage von Samet Dülger gegen Georg Harth (75 kg Fr.) war bedeutungslos.