Nach dem Brand eines Wohn- und Geschäftshauses in der Kreuzlinger Hauptstrasse am Samstag, 12. November, laufen die Ermittlungen zur Ursache. Die Spurensuche vor Ort sei vorerst abgeschlossen, sagte Michael Roth von der Kantonspolizei Thurgau dem SÜDKURIER.

Gebäude ist derzeit abgesperrt

Schadensermittler der Gebäudeversicherung haben sich die Brandstelle ebenfalls angeschaut. Laut Caroline Leuch, Sprecherin der Stadtverwaltung Kreuzlingen, wird das Gebäude jetzt mit einem Notdach abgedeckt. Deshalb sei es auch noch mit einem Sicherheitsabstand gesperrt, damit niemand etwa durch herabfallende Dachziegel zu Schaden kommt. Der Laden im Parterre sowie die Büros im Gebäude seien geschlossen.

Das Brandhaus am Montag, 14. November. Es ist derzeit nicht nutzbar.
Das Brandhaus am Montag, 14. November. Es ist derzeit nicht nutzbar. | Bild: Oliver Hanser

Aus noch unbekannten Gründen war der Dachstock des Hauses zur Helvetia direkt am Beginn des Boulevards aus Richtung Konstanz am Samstagnachmittag, 12. November, in Flammen aufgegangen. Er wurde trotz des Einsatzes der Feuerwehren Kreuzlingen und Tägerwilen komplett vernichtet. Eine 51-jährige Bewohnerin musste mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

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Am Gebäude, in dem sich unter anderem ein Outlet-Geschäft des Unterwäscheherstellers Schiesser, ein zahntechnisches Labor und eine Personalvermittlungsfirma befinden, entstand durch das Feuer und das Löschwasser Schaden von mehreren hunderttausend Franken. Es ist vorerst nicht mehr nutzbar.

Abriss schon vor dem Brand geplant

Schon vor dem Brand war so gut wie klar, dass das markante, allerdings nicht denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1875 in absehbarer Zeit weichen muss. Geplant ist ein Neubau, den laut der Thurgauer Zeitung die Raiffeisenbank Tägerwilen, der Thurgauer Milchproduzentenverband und die Immobilienentwicklungsfirma Immo H2J von Jürg Pengler gemeinsam realisieren wollen.

(Archivbild) Jürg Pengler Ende 2021 bei der Vorstellung der Neubaupläne für das Areal.
(Archivbild) Jürg Pengler Ende 2021 bei der Vorstellung der Neubaupläne für das Areal. | Bild: Inka Grabowsky

Direkt am Boulevard soll demnach ein Neubau für eine Bankfiliale entstehen, in der alten Molkerei dahinter ist eine Markthalle geplant. Dazu sollen Gewerberäume, 30 bis 40 Wohnungen und eine Tiefgarage kommen.

Für Pengler macht der Brand die Situation nun komplizierter. Bis der Neubau kommen kann, wird es noch eine Weile dauern, und ob die Beschädigungen einen Wiederbezug der Helvetia überhaupt erlauben, kann er derzeit noch nicht sagen.

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„Es stinkt gewaltig, man kann es nicht anders sagen“, sagte der H2J-Chef, nachdem er das Gebäude am Montag besichtigen durfte. Glücklicherweise habe sich der Verdacht der Rauchgasvergiftung bei der Frau nicht bestätigt. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte Pengler, der zugleich von enormen Löschwasserschäden sprach.

Zwei Feuerwehrleute verletzt

Laut dem Kreuzlinger Feuerwehrkommandanten Kurt Affolter sind bei dem Einsatz zwei Feuerwehrleute verletzt worden. Einer habe sich beim Löscheinsatz das Handgelenk verstaucht, ein anderer durch einen herunterfallenden Ziegel ebenfalls an der Hand verletzt. 90 Einsatzkräfte aus Kreuzlingen und Tägerwilen waren am Samstag vor Ort.