Ein Bauunternehmen aus dem Schweizer Laufenburg soll den weltweit größten Batteriespeicher bauen. Wie die Flexbase Group und die Erne Gruppe in einer gemeinsamen Medienmitteilung gehen sie dafür eine strategische Partnerschaft ein. Der Batteriespeicher soll Teil eines Technologiezentrums sein, das auch ein KI-Rechenzentrum umfasst. Die Rede ist von mehreren hundert neuen Arbeitsplätzen und einem Fernwärmeverbund, der auch das deutsche Laufenburg umfassen könnte. Früheren Mitteilungen von Flexbase zufolge beträgt die Investitionssumme mindestens eine Milliarde Franken.

Das Technologiezentrum soll bei der Schaltanlage Laufenburg errichtet werden

Sowohl die 2022 gegründete Investmentgesellschaft Flexbase wie das 1906 gegründete, in vierter Generation in Familienbesitz befindliche Bauunternehmen Erne mit seinen über 1200 Mitarbeitern haben ihren Sitz im Schweizer Laufenburg. Hier wollen sie in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schaltanlage Laufenburg ein Technologiezentrum errichten.

Auf der gelb markierten Fläche soll das Technologiezentrum errichtet werden.
Auf der gelb markierten Fläche soll das Technologiezentrum errichtet werden. | Bild: FlexBase Holding

Von hier aus regelte der Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid bis 2018 die überregionale Stromversorgung der gesamten Schweiz und von Teilen Europas. Der Standort des Technologiezentrums sei bewusst bei der Stromdrehscheibe Mitteleuropas geplant, so Flexbase und Erne, die die ehemalige Swissgrid-Schaltzentrale als Betriebsgebäude übernehmen wollen.

Der weltweit größte und modernste Batteriespeicher ist geplant

Kernstück des Technologiezentrums aber soll ein Neubau gegenüber dem existierenden Gebäude sein. „Auf einer Fläche von über 20.000 Quadratmetern entsteht der weltweit größte und modernste Batteriespeicher seiner Art, nicht brennbar und nicht explosiv“, erklären Flexbase und Erne. Die Batterie soll eine Spitzenleistung von 500 Megawatt haben. Zum Vergleich: Der derzeit weltgrößte Batteriespeicher in den USA bringt es auf 300 Megawatt, die im Augenblick größte Batterie in Europa auf 50 Megawatt.

Neben dem Speicher ist laut Flexbase und Erne ein Rechenzentrum für künstliche Intelligenz geplant. Es soll mit Wasser gekühlt werden. Die Abwärme könnten über einen Verbund zur Versorgung umliegender Gemeinden und Unternehmen mit Fernwärme genutzt werden. Auch eine Versorgung des deutschen Laufenburg und anderer Abnehmer jenseits der Grenze wäre möglich.

Das Technologiezentrum soll mehrere hundert neue Arbeitsplätze für Fachkräfte bieten, versprechen die Investoren. Die Rede ist weiter von einer Zusammenarbeit mit Universitäten und technisch führenden Unternehmen.

Bei den Geldgebern soll es sich um Familienunternehmen aus der Schweiz und ihren Nachbarländern handeln

Der Baustart ist laut Marcel Aumer, CEO, Verwaltungsratspräsident und Mitgründer der Flexbase Group, für Frühling 2025 geplant. Keine konkreten Auskünfte gibt es weiter zu den Investoren, die hinter dem Projekt stehen sollen. Im Juni hatte Aumer erklärt, es handele sich vorwiegend um bekannte Familienunternehmen aus der Schweiz und deren deutschsprachigen Nachbarländern.

Die Flexbase-Geschäftsführer Marcel Aumer und Sascha Carroccio (von links) zusammen mit Iwan Schnyder, zuständig für die ...
Die Flexbase-Geschäftsführer Marcel Aumer und Sascha Carroccio (von links) zusammen mit Iwan Schnyder, zuständig für die Geschäftsentwicklung. | Bild: Peter Schütz

Erne habe den Zuschlag für die Realisierung dieses laut Mitteilung beider Partner „gigantischen Projekts von nationaler Bedeutung“ erhalten. Im engen Austausch mit Flexbase habe das Laufenburger Bauunternehmen bereits ab einer frühen Phase das Vorhaben mitentwickelt. „In diesem Projekt habe ich von Anfang an nicht nur die Kompetenz von Erne, sondern auch die volle Aufmerksamkeit des Top-Managements erfahren“, wird Flexbase-CEO Aumer zitiert.

„Mein persönliches Commitment geht weit über die Realisierung dieses Projektes hinaus; es umfasst auch die Förderung neuer technologischer Kompetenzen und die Steigerung der Standortattraktivität von Laufenburg für die Vision einer prosperierenden Region“, erklärte laut Pressemitteilung Erne-CEO Giuseppe Santagada.