Basketball, ProA: Wiha Panthers Schwenningen – Nürnberg Falcons BC 88:85 (24:26, 20:23, 18:17, 26:19). Auch längere Spielpausen können den Schwenninger Basketballern derzeit nichts anhaben. Nach einer Corona-bedingten, spielfreien Woche feierte die Mannschaft von Trainer Alen Velcic beim Heimerfolg gegen die Nürnberg Falcons einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoff-Ränge. 494 Fans erleben in der Deutenberghalle ein hochdramatisches Basketballspiel, bei dem am Ende Panthers-Spielmacher David Cohn den entscheidenden Wurf versenkt.
Dabei mussten die Neckarstädter beim Heimspiel gegen Nürnberg auf ihren Topscorer Raiquan Clark verzichten. Der 26-jährige Amerikaner war zwischenzeitlich aus privaten Gründen in die USA gereist und wurde aufgrund von Trainingsrückstand nicht berücksichtigt. In die Startformation der Schwenninger schickte Trainer Alen Velcic neben einem deutschen Trio, bestehend aus Robert Drijencic, Waverly Austin und Kapitän Chris Frazier, die Amerikaner David Cohn und Quatarrius Wilson aufs Parkett.
Sie Schwenninger erwischten einen guten Start. Chris Frazier versenkte die ersten beiden Wurfversuche zur frühen 5:0-Führung. Doch auch die Gäste fanden schnell in die Partie und glichen aus (9:9). Von Beginn an zeichnete sich ein umkämpftes, intensiv geführtes Spiel ab. Viele Foulpfiffe unterbrachen den Rhythmus der Partie und sorgten für viele Freiwürfe. Nürnberg übernahm nach sechseinhalb Minuten erstmals die Führung (13:16). Doch die Panthers, die auf eine Zonenverteidigung umstellten, blieben weiter dran. David Cohn eroberte die Führung durch einen Dreipunktewurf zurück (22:20). Aber dank vier verwandelter Freiwürfe ging Nürnberg mit einer 24:26-Führung in die erste Viertelpause.
Auch im zweiten Viertel blieb die Partie weiter hitzig und unübersichtlich. Viele Ballverluste, Foulpfiffe und daraus resultierende Freiwürfe kennzeichneten das Spiel weiterhin. Als der Offensivmotor der Schwenninger etwas ins Stocken kam, konnten die Nürnberger ihre Führung auf zwischenzeitlich neun Zähler ausbauen (36:45). Angeführt von Grant Sitton und Robert Drijencic verkürzten die Panthers bis zur Halbzeit den Rückstand auf 44:49.
Nach dem Seitenwechsel erzielte Quatarrius Wilson mit einem Dunk die ersten Panthers-Punkte. Doch Nürnberg sorgte mit einem 10:2-Lauf dafür, dass die Führung der Gäste erstmals in den zweistelligen Bereich geschraubt wurde (50:61). Die letzten acht Punkte des dritten Viertels erzielten jedoch die Panthers und kämpften sich wieder auf vier Punkte ran (62:66).
Im Schlussviertel spitzte sich die Dramatik des Spiels weiter zu. Nach einem Dreipunktewurf von Robert Drijencic und vier Punkten von Waverly Austin übernahmen die Panthers die Führung (71:69), die jedoch nicht lange hielt. Zwei Minuten vor Spielende versenkte Nürnbergs Roland Nyama einen Freiwurf zum 77:80 für die Franken. Durch zwei verwandelte Freiwürfe von Till Isemann und einen Dreipunktewurf von Grant Sitton lagen die Panthers 73 Sekunden vor Ende wieder vorne (82:80). Nürnberg glich durch Spielmacher Mc Brayer aus, doch im direkten Gegenangriff versenkte Panthers-Center Isemann einen wichtigen Wurf.
Als Quatarrius Wilson im anschließenden Angriff der Nürnberger ein Steal gelang und David Cohn bei 16 Sekunden Restspielzeit nach einem Foul an die Freiwurflinie konnte, schienen die Schwenninger den Sieg beinahe sicher zu haben. Doch Cohn traf nur einen seiner beiden Freiwürfe und Nürnbergs Antonio Davis glich die Partie per Dreier elf Sekunden vor Ende zum 85:85 aus. Nun folgte der große Auftritt von David Cohn, der nervenstark einen spielentscheidenden Distanzwurf 0,9 Sekunden vor Schluss im Korb unterbrachte. 494 lautstarke Panthers-Fans standen Kopf in der Schwenninger Deutenberghalle.
Mit dem Heimsieg bleiben die Panthers mit einer Bilanz von zehn Siegen und elf Niederlagen weiter im Rennen um die Playoff-Ränge. Nun stehen zwei Nachholpartien auf dem Programm. Zunächst geht es am Mittwoch zum Auswärtsspiel bei Phoenix Hagen (19:30 Uhr). Das nächste Heimspiel der Panthers findet am kommenden Samstag (19 Uhr) gegen Rasta Vechta statt.
Für die Panthers spielten: Quatarrius Wilson (16 Punkte), Robert Drijencic (16), Chris Frazier (15), Grant Sitton (13), David Cohn (11), Demarkus Stuckey (6), Waverly Austin (6), Till Isemann (5), Leon Hoppe, Kelvin Okundaye, Adrian Bergmann und Malik Kudic.