Ralf Schäuble

Biathlon: – Die erhoffte Medaille blieb Fabian Kaskel vom SC Todtnau zwar verwehrt, doch das Fazit des Sportsoldaten aus Bad Säckingen fällt dennoch positiv aus. Der 19-Jährige war nach Platz vier im Einzel, Rang fünf in der Verfolgung und dem abschließenden sechsten Platz in der Staffel mit seiner Leistung zufrieden und macht sich berechtigte Hoffnungen, am Montag auf dem Zettel von Nachwuchs-Cheftrainer Zibi Szlufcik (Freudenberg/Oberpfalz) zu stehen. Der Pole gibt dann die Nominierungen für den Junior-Cup, nächste Woche in Haanja (Estland), und die darauf folgenden Junioren-Europameisterschaften in Madona (Lettland) bekannt. Dort fallen dann auch die Entscheidungen, wer für den Deutschen Skiverband bei den Weltmeisterschaften ab 1. März in Schuchinsk (Kasachstan) am Start ist.

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Das Glück war Fabian Kaskel nicht wirklich hold auf seiner Heimstrecke am Notschrei. Im Einzelrennen über 15 Kilometer verpasste der Bad Säckinger den Titel. Er wurde am Ende Vierter, weil er nach drei fehlerfreien Passagen im Schießstand abschließend stehend zwei „Fahrkarten“ schoss. Im Sprint über zehn Kilometer blieb er im Schießen als einziger Starter ohne Fehlschuss, wurde dennoch lediglich Fünfter.

Ruhige Hand: Die Schießleistungen des Bad Säckingers Fabian Kaskel (SC Todtnau) bei den Deutschen Meisterschaften am Notschrei waren in ...
Ruhige Hand: Die Schießleistungen des Bad Säckingers Fabian Kaskel (SC Todtnau) bei den Deutschen Meisterschaften am Notschrei waren in Einzel und Sprint hervorragend. | Bild: Ralf Schäuble

Viel Wind am Schießstand

„Ich hatte das Pech, dass ich es bei meinem Stehendschießen mit extremen Windböen zu tun hatte. Deshalb habe ich mir viel Zeit genommen, um bessere Bedingungen abzuwarten. Das hat mich rund eine Minute gekostet. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit mehr Risiko zu schießen und dafür Strafrunden zu riskieren“, analysierte Kaskel dieses Rennen. Eine Abwägungssache, die im Nachhinein einfacher zu beurteilen ist. Denn am Ende fehlten ihm auf Sieger Franz Schaser (SV Hermsdorf) lediglich 51,2 Sekunden und zu Bronze sogar nur knapp zwei Sekunden.

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Eine deutliche Steigerung sah Fabian Kaskel bei seiner Laufleistung. Nach dem Einzel wechselte er wegen des fehlenden „Speeds“ das Material. Die beiden Fehlschüsse, die ihm letztlich den möglichen Sieg kosteten, seien nicht das Problem gewesen. Es lief auf der Loipe nicht optimal: „Sicher ist das im ersten Moment etwas ärgerlich, wenn du nach drei Mal Null Fehlern im letzten Schießen doch noch zweimal nicht triffst. Aber vor dem Rennen wäre ich mit zwei Fehlschüssen insgesamt mehr als glücklich gewesen“, so Kaskel.

Tim Nechwatal hilft mit Skiern aus

Für die nicht optimalen Bretter hatte der 19-Jährige keine Erklärung. Selbst Tests nach dem Rennen brachten keine neue Erkenntnis. Keines seiner 13 Paar Rennski brachte die erhoffte Verbesserung. So blieb nur die unorthodoxe Lösung: Fabian Kaskel lieh sich vom Deutscher Jugendmeister Tim Nechwatal (WSV Schömberg) ein paar Ski, was sich auszahlte. „Das ist ein sehr komplexes Thema und das erste Mal in diesem Winter, dass ich dieses Problem hatte. Aber die Bedingungen auf dem Notschrei haben für mein eigenes Material einfach nicht optimal gepasst.“

Fertig: Fabian Kaskel beim Zieleinlauf im Staffel-Wettbewerb. Das letzte Rennen beendet er im Team mit Tim Nechwatal (WSV Schömberg) und ...
Fertig: Fabian Kaskel beim Zieleinlauf im Staffel-Wettbewerb. Das letzte Rennen beendet er im Team mit Tim Nechwatal (WSV Schömberg) und seinem Todtnauer Vereinskameraden Elias Asal auf Rang sechs. | Bild: Ralf Schäuble

Das abschließende Staffelrennen bestritt Fabian Kaskel als Schlussläufer mit Starter Tim Nechwatal und seinem Todtnauer Vereinskameraden Elias Asal ebenfalls auf dem schwäbischen Ski-Paar. Dass es am Ende lediglich zum sechsten Platz mit einem Rückstand von 1:16,4 Minuten auf das bayerische Sieger-Trio reichte, schmälerte Fabian Kaskels Blick auf das Wochenende nicht. Unterm Strich geht es ihm einzig um die Fahrkarte ins Baltikum.