Fußball-Bezirksliga: – Eine kuriose Spielpause handelte sich Weilheims Lucas Geng beim 3:5 in Bad Bellingen ein: „Lucas war schon eine Viertelstunde im Spiel, da fordert ihn der Schiedsrichter auf, seine rote Unterziehhose auszuziehen“, war Trainer Lars Müller sprachlos: „Er trug keine Unterziehhose! Seine Unterhose schimmerte durch den Stoff der weißen Sporthose.“ Dem Schiri war es egal: „Ausziehen!“
"Dass der Schiedsrichter mal ein Abseits übersieht oder einen falschen Einwurf gibt – geschenkt", zeigt Trainer Lars Müller eine gewisse Portion Verständnis für die Unparteiischen, die in der Bezirksliga ganz auf sich allein gestellt sind. Nicht akzeptieren will Müller allerdings, dass er sich von einem sich allwissend gebenden Schiedsrichter eine völlig falsche Regelauslegung anhören muss. "Christian Schweizer hat allen Ernstes verlangt, dass Lucas Geng seine Unterhose ausziehen muss", schüttelt Müller den Kopf: "Wir spielten wegen dieser offensichtlichen Fehlentscheidung nicht nur mehrere Minuten in Unterzahl, sondern kassierten in dieser Phase auch noch das Spiel entscheidende 3:4."
Geng war nach der Pause für Fabian Zumkeller ins Spiel gekommen, alles lief zuächst normal weiter: "Nach zwei Zweikämpfen am Boden war Lucas' Sporthose etwas nass geworden. Klar, dass deshalb seine rote Boxer-Shorts durch den weißen Stoff der Sporthose zu sehen war." Just nachdem die Gastgeber durch Thomas Dietsches Eigentor zum 3:3 ausgeglichen hatten, habe Schweizer plötzlich "Rot" gesehen und von Geng verlangt, dass er die rote Hose ausziehe. Schließlich seien Unterziehhosen nur in der Grundfarbe der Sporthose erlaubt. "Lucas trug aber keine Unterziehhose, sondern eine rote Unterhose. Die war zudem nicht an den Beinen zu sehen", wunderte sich Müller, dessen Proteste nichts nutzten: "Lucas musste also seine Unterhose ausziehen und durfte erst nach knapp fünf Minuten wieder aufs Feld. In dieser Unterzahl kassieren wir prompt das 3:4." Geng war also nichts anderes übrig geblieben, als sich seiner Boxer-Shorts zu entledigen und „unten ohne“ weiterzuspielen.
Dass es einen wesentlichen Unterschied zwischen Unterhose und Unterziehhose gibt, habe Schweizer nicht interessiert, so Müller: "Dabei spricht das Regelwerk klar und deutlich von Unterziehhosen und -hemden, die farblich gleich sein müssen. Vor dem Spiel hatte er sogar genehmigt, dass zwei unserer Spieler rote Unterhemden tragen dürfen, wenn sie am Ärmel nicht zu sehen sind. Und dann zieht er diese kuriose Nummer mit der Unterhose durch."
Müller überlegt nun, künftig auch die Unterwäsche seiner Spieler zu kontrollieren: "Wir stecken im Abstiegskampf und brauchen jeden Punkt. Nochmals können wir uns so etwas nicht erlauben", schüttelt er über diese dreiste Schiedsrichter-Aktion den Kopf.
Geng blieb nichts übrig, als sich seiner Boxershorts zu entledigen und „unten ohne“ weiterzuspielen. „Komischerweise ordnete er das erst nach unserem unglücklichen Eigentor zum 3:3 an. Während der fünf Minuten ohne Lucas fällt prompt das 3:4“, ärgerte sich Müller: „Die Regel spricht nur von Unterziehhosen und -hemden, die farblich abgestimmt sein müssen – nicht von Unterwäsche. Aber das interessierte den Mann aus Oberried nicht.“ Künftig, so fürchtet Müller, werde er vor dem Anpfiff auch die Unterwäsche auf korrekte Farbe prüfen müssen.