Fußball-Landesliga: SV Uttenweiler – VfB Friedrichshafen (heute, 16.30 Uhr). – Noch vier Spiele bis zum Saisonende, oder immer noch vier. Je nach Tabellenlage fürchten die einen das Ende der Punkterunde wie der Teufel das Weihwasser, für die anderen kann es nicht schnell genug gehen. Zu den letzteren zählt auch der VfB Friedrichshafen. Die Mannschaft von Trainer Christian Wucherer kann weder nach oben, noch nach unten etwas bewegen. Und das Ziel, am Ende vor dem SV Kehlen zu stehen, die beste Landesligamannschaft vom Bodensee zu sein, hat nicht wirklich den großen Stellenwert, noch einmal alles aus sich herauszuholen. Auf der anderen Seite widerstrebt es einem Profi wie dem Trainer des VfB Friedrichshafen, die letzten vier Matches einfach so austrudeln zu lassen. Nicht zuletzt aus Respekt vor den Konkurrenten, die noch jeden Punkt brauchen, um ihre Ziele zu erreichen, und den eigenen Fans.
Jetzt ist er mehr der Psychologe als der Trainer. Sowohl der Partie um die „Goldene Ananas“, als auch der Personalprobleme wegen. „Derzeit sind wir zu neunt“, verdeutlicht der Friedrichshafener Trainer die „dramatische“ Situation“. Die A-Junioren und Spieler aus der zweiten Mannschaft werden die Landesligamannschaft auffüllen. 90 Minuten aber werden sie nicht spielen, sie werden in ihren angestammten Teams auch gebraucht. „Ich habe ja auch noch einen Spielerpass“, nimmt’s Wucherer mit Galgenhumor, weiß aber auch, dass er jenen „vertrauen kann, egal, wer aufläuft“. Sie haben es zuletzt immer wieder bewiesen. Dennoch wird das ein „Drahtseilakt“.
Auf der einen Seite Uttenweiler, das in der Rückrunde sich stabilisiert habe, „deutlich weniger Gegentore“ bekomme, als noch vor der Winterpause, und jetzt „mit heftiger Gegenwehr“ ums Überleben in der Landesliga kämpfe. Weil Christian Wucherer auf der anderen Seite kein Spiel, und sei es noch so unwichtig – und unter welchen Vorzeichen auch immer -, einfach abschenken wird, sollen auch gegen die Mannschaft von Spielertrainer Christian Sameisla drei Punkte eingefahren werden. „Ein guter Fußballer“, sagt Wucherer. „Auf ihn wird zu achten sein“, wenn es klappen soll mit dem dritten Auswärtssieg hintereinander. Der ehemalige Torschützenkönig der Oberliga ist immer noch ein gefährlicher Mann, der meist von der Zehner-Position aus die Bälle verteile.
Ausgerechnet jetzt fehlt beim VfB Friedrichshafen „das komplette Mittelfeld“, und der Viererriegel, der im Derby zuletzt gegen Kehlen „so gut wie keine Torchance zugelassen hat – alle vier sind weg.“ Und dennoch will der Friedrichshafener Trainer die drei Punkte aus Uttenweiler mitnehmen. Dem kleinen Ort zwischen Biberach und Riedlingen. Und sei es nur – ein Schelm, wer Arges dabei denkt -, der guten Stimmung wegen, im Bus auf der langen Heimfahrt an den Bodensee.