Mangels Ausrichter hatte der RMSV Aach Ende Mai kurzfristig die Ausrichtung des Einrad-Bundes-Pokals 2025 und den beiden WM-Qualifikationen im 4er Kunstrad übernommen. „Unsere Bedingung war, dass wir den Bundes-Pokal nur in unserer Aacher Schulsporthalle mit einer Wettkampffläche und einer Trainingsfläche ausrichten können“, sagt die Cheftrainerin des RMSV Aach, Katja Gaißer. „Wir konnten nach der Zusage dann noch Sponsoren für die Pokale finden, sodass das finanzielle Risiko überschaubar blieb. Dafür an die Unterstützer herzlichen Dank.“
Es wurde trotz der kurzen Vorbereitungszeit sowohl organisatorisch als auch sportlich für den ausrichtenden Verein ein Erfolg. In der Halle hing ein Plakat: „Allein sind wir stark, gemeinsam unschlagbar“. Dies sollte an diesem Tag auch für die Aacher Einradsportler gelten. In der Vorrunde mit allen 34 Mannschaften wurden die Startplätze für die Hallenrad-DM in Lübbecke (16./17.10.2025) sowie die Final-Teilnehmer ermittelt. Im 6er Einrad setzten sich die beiden Aacher Teams (139,33 bzw. 136,49) vor Antrup-Wechte (132,07), während Oberesslingen (131,95) das Finale knapp verpasste. Auch im Finale waren die Deutschen Meisterinnen Alina Bötzer, Franziska Bötzer, Sarah Bötzer, Carolin Schmid, Hannah Grote nicht zu schlagen. Mit 143,22 setzten sie sich souverän vor Antrup-Wechte (137,05) sowie dem jungen Aacher Team mit Yannick Gaißer, Jone Burow, Rebecca Grote, Lena Andorinha, Hannah Elsässer, Anika Meßmer (129,35) durch. Mit einem neuen Deutschen Rekord von 149,95 gewannen die Aacher Deutschen Meisterinnen Alina Bötzer, Franziska Bötzer, Sarah Bötzer, Sabrina Bürßner souverän die Vorrunde vor zwei weiteren Quartetts aus Aach (143,66 bzw. 143,61). Dabei sah es für Yannick Gaißer, Jone Burow, Rebecca Grote, Lena Andorinha kurz vor Schluss nicht gut aus, denn ein grober Patzer kostete wertvolle Punkte. Schlussendlich sollte es dank der perfekten Armhaltung fürs Finale reichen. Dahinter verpasste Oberesslingen (140,17) und Flonheim (139,01) die Finalteilnahme. Im Finale machten die Deutschen Meisterinnen ihren vierten BuPo-Sieg in Folge mit 142,61 perfekt. Dahinter tauschten die weiteren Aacher Mannschaften die Plätze. Das letztjährige Junioren-Team landete auf Platz zwei (141,58) vor dem zweiten Aacher Frauen-Team mit Natalie Grote, Anika Meßmer, Hannah Elsässer und Carolin Schmid (136,55).
In den beiden WM-Ausscheidungen um den WM-Startplatz im 4er Kunstrad setzte sich wie erwartet der RV Mainz-Ebersheim durch. Die Europameisterinnen Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach und Milena Schwarz sicherten sich mit 235,75 bzw. 242,75 die Führung in der WM-Zwischenwertung. Dahinter folgt Aach 11 (216,42/242,75), die letztjährigen Aacher Junioren-Europameister (211,76/228,57), Neuenkirchen (212,92/224,83) sowie Steinhöring (208,45/214,84). Gegenüber der Vorrunde, steigerten sich alle und fuhren mehr Punkte raus.
Pech hatte das Team des RV Wiednitz, das mit Platz sechs und ausgefahrenen 207,16 Punkten die weitere Teilnahme an den WM-Qualis verpasste. „Das war heute für unsere Sportler sicherlich der härteste Wettkampf des Jahres“, so Katja Gaißer. „Im Einrad wussten wir, dass alle fünf Mannschaften gut vorbereitet an den Start gehen. Dass dann alle auch noch im Finale waren, war das Sahnehäubchen. Im 4er Kunstrad waren beide Mannschaften in der Vorrunde sehr nervös, da alle acht angetretenen Teams „All-in“ gehen mussten. In Runde zwei haben sie es deutlich besser gemacht. Insgesamt für uns ein positiver Tag, mit viel Lob von unseren Gästen aus Nah und Fern.“ (ws)