Fußball, Rothaus-Bezirkspokal
SV 08 Laufenburg – FC Wittlingen 1:3 (1:1). – Tore: 0:1 (13.) Kassem Saad; 1:1 (20/FE) Knab; 1:2 (66.) Klein; 1:3 (88.) Herbst. – SR: Simon Wolf (Rheinfelden). – Z.: 650 (in Fahrnau).
Sie hatten es sich so fest vorgenommen, das "Double" sollte es werden – wie schon im Aufstiegsjahr 2013. Doch daraus wurde es nichts, der SV 08 Laufenburg unterlag in Fahrnau im Finale um den Rothaus-Bezirkspokal dem FC Wittlingen mit 1:3.
"Wir sind selbst schuld. Nach einer halben Stunde muss das Spiel schon für uns entschieden sein", grummelte Trainer Michael Wasmer nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Simon Wolf (Rheinfelden): "Wir können nicht nur zwei, drei sondern vier, fünf Tore erzielen."
Wer aber die Tore nicht macht, der muss sich nicht wundern, wenn die Chose dann in daneben geht. Der FC Wittlingen, verhalten vor der Pause und erfolgreich mit der einzigen Torchance, als Richard Lorenz einen Traumpass auf Imad Kassem Saad zum 1:0 (13.) gespielt hatte, igelte sich förmlich ein.
Glück hatten die Kandertäler indessen, dass die Null-Achter in ihrem "Powerplay" nur per Strafstoß ins Netz trafen. Sandro Knab war durch, Benedict Schneider grätschte vergeblich nach dem Ball – für Wolf keine Frage. Den "Elfer" versenkte der Laufenburger Torjäger souverän, schickte Aykut Kaya ins falsche Eck.

In der Folge aber gingen die Null-Achter allzu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Der FC Wittlingen verstellte den Strafraum, hatte immer wieder das Glück des Tüchtigen. Angelo Armenio hatte schon vor dem Ausgleich ans Außennetz getroffen. Nach einer Mathis-Ecke schnappte Kaya vor dem kopfballstarken Eduard Nowak zu. Schon nach drei Minuten war der Ball nach einem Knab-Schuss an den Pfosten geklatscht.
Spätestens aber nach dem Ausgleich verflachte die Partie, plätscherte ohne Tempo der Halbzeitpause entgegen. Die rund 650 Zuschauer waren gebannt: Setzt sich der Favorit durch und legt die Basis fürs Double, oder nutzt der FC Wittlingen seine – mit Verlaub – Außenseiter-Chance? "Die Laufenburger sind in der Rückrunde eine Nummer für sich. Wir waren zuletzt nicht in der Lage, diese Elf zu bezwingen. Wir hatten eine Portion Glück Mitte der ersten Hälfte."
Aber Di Domenico hatte das Kämpferherz seiner Elf geweckt: "Wir waren nach der Pause stärker." In der Tat spürten die Wittlinger, dass mehr drin sein könnte." Symbolisch fast, der verzweifelte Schuss von Knab (53.), bei dem Richard Lorenz kompromisslos den Fuß in die Schussbahn streckte.
Felix Klein war es dann, der die erneute Führung einleitete. Sein Pass auf Imad Kassem Saad gelangte zu Alexander Herbst. Der Torjäger spielte noch einmal quer und fand den mitgelaufenen Klein, der nach 66 Minuten vollendete.
In den restlichen 24 Minuten versuchten die Laufenburger alles, um wieder auszugleichen. Doch nun wuchs Aykut Kaya über sich hinaus. Prächtig seine Parade gegen den frei stehenden Armenio (76.). Die Wittlinger Abwehr stand felsenfest, ließ wenig zu.
Das schuf nun aber auch Raum für Konter. Der eingewechselte Witalij Arsentjew schickte Imad Kassem Saad steil. Der Wittlinger überlief die Abwehr, hatte das 3:1 auf dem Fuß, legte aber quer für Alexander Herbst, der trotz eines Trauerfalls in der Familie spielte – und zum finalen Tor traf.
In der Schlussphase versuchten die Laufenburger nochmal alles, haderten mit den Unparteiischen, weil sie Eduard Nowak bei dessen vermeintlichem 2:3 nicht im Abseits sahen: "Das war nie und nimmer abseits", ärgerte sich Michael Wasmer: "In der Nachspielzeit hätten wir dann vielleicht den Ausgleich noch gemacht."

Der letzte Torschuss war Bujar Halili vorbehalten. Der hatte sich trotz Muskelfaserriss noch einwechseln lassen, um vielleicht doch noch die Wende zu schaffen. Aber seinen Freistoß lenkte Kaya über die Latte.