Auch wenn der Frühling in diesem Jahr nicht so wirklich in die Gänge kommen will, so sind es trotzdem die Erdbeeren, die für erste Sommergefühle sorgen.

Vier Fakten über die Erdbeere – und was sie gerade bei uns kosten:

1. Glücksbringer

Wenn sie verführerisch süß, herrlich saftig und mit ihrer dezenten Säure die Gaumen verführen, sorgen Erdbeeren bei uns für Glücksgefühle, die im Gehirn gebildet werden: Die Glücksboten Serotonin, Tryptophan und Dopamin schenken uns gute Laune und sind Stimmungsaufheller.

Süß, saftig und auch herrlich anzusehen: Die Tunnelerdbeeren aus dem Landkreis Konstanz sind eine kulinarische Augenweide.
Süß, saftig und auch herrlich anzusehen: Die Tunnelerdbeeren aus dem Landkreis Konstanz sind eine kulinarische Augenweide. | Bild: Andreas Schuler

2. Vitaminbomben

Erdbeeren enthalten darüber hinaus mehr Vitamin C als Zitronen oder Orangen. 100 Gramm Erdbeeren enthalten 55 Milligramm Vitamin C – eine kleine Schüssel mit rund 200 Gramm Erdbeeren deckt also bereits den Tagesbedarf. Außerdem sind Erdbeeren Entzündungshemmer, dienen als Folsäure-Quelle und liefern dem Körper Magnesium und Kalium.

3. Schnellverderber

Frisch gepflückt schmecken Erdbeeren natürlich am besten. Mit jeder Minuten, die vergeht, verliert die Frucht an Aroma und auch an Saftigkeit. Erfahrungsgemäß kann man sie trotzdem bis zu drei Tage im Kühlschrank lagern – allerdings ungewaschen und flachen Behältern, um Druckstellen zu verhindern. Die kühle Lagerung verhindert, dass die Erdbeeren matschig werden und vergären.

Mattes und dunkelrotes Fruchtfleisch weist auf überreife Erdbeeren hin, die nicht mehr gut schmecken und schnell Bauchschmerzen verursachen können. Gefroren halten sich Erdbeeren rund ein Jahr, allerdings sollten sie wenn möglich Vakuum verpackt sein – worin wiederum die Gefahr der Quetschung der zarten Früchte liegt.

4. Tunnelwunder

Treue Helfer: Hummeln aus der Box in den Foilientunneln.
Treue Helfer: Hummeln aus der Box in den Foilientunneln. | Bild: Oliver Hanser

Derzeit sind es fast ausschließlich Tunnelerdbeeren, die verkauft werden. Freilufterdbeeren kommen Mitte, Ende Mai auf den Markt. Die Bestäubung der Früchte in den Folientunneln wird mittlerweile sehr oft gezielt gesteuert: Hummeln werden von Züchtern in Boxen geliefert, die dann im Tunnel platziert werden, damit die kleinen Tierchen ihre Bestäubungsarbeit verrichten können.

Und was kosten die Tunnelerdbeeren derzeit im Landkreis Konstanz?

„Der Preis von Erdbeeren ist ein Tagespreis“, sagt Andreas Hertle vom gleichnamigen Obsthof in Stockach. „Wenn ein paar Tage die Sonne geschienen hat und viele Erdbeeren reif wurden, dann ist der Preis eher niedrig.“

An fünf verschiedenen Verkaufsständen gab es am Montag, 8. Mai, fünf verschiedene Preise für die 500-Gramm-Schalen.

  • Stockach: 3,90 Euro für 500 Gramm
Andeas Hertle vom gleichnamigen Obsthof in Stockach.
Andeas Hertle vom gleichnamigen Obsthof in Stockach. | Bild: Andreas Schuler

An diesem Vormittag hat Andreas Hertle von seinem Lieferanten aus Horgenzell nach einem sonnigen und warmen Wochenende einige Paletten für seinen Hofladen erhalten – zu einem Preis von 3,90 für 500 Gramm oder 7,80 Euro für ein Kilogramm gibt er den günstigen Preis direkt an seine Kunden weiter.

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  • Öhningen: 4,90 Euro für 500 Gramm
Tunnelerdbeeren im Landkreis Konstanz.
Tunnelerdbeeren im Landkreis Konstanz. | Bild: Andreas Schuler

Der Blanhof in Öhningen auf der Halbinsel Höri verkauft von Mai bis in den Spätsommer hinein Erdbeeren. Derzeit ebenfalls aus dem Tunnel, voraussichtlich ab Mitte Mai Freiluft. Um möglichst lange eigene Produkte anbieten zu können, baut Udo Löhle auch remontierende, also mehrmals blühende, oder immertragende Erdbeersorten, die bis Ende September Früchte tragen. „Die pflanzen wir in Blumentöpfen und die Ernte beginnt erst Anfang, Mitte Juli“, erklärt Udo Löhle.

Die remontierenden Erdbeeren auf dem Blanhof in Öhningen.
Die remontierenden Erdbeeren auf dem Blanhof in Öhningen. | Bild: Andreas Schuler

„Bei normalen Erdbeeren haben sie ungefähr drei bis vier Wochen, dann sind die abgeerntet – dafür haben wir in dieser kurzen Zeit den gleichen Ertrag wie bei den remontierenden Sorten in drei Monaten. Aber ich habe eben den Vorteil, dass ich den ganzen Sommer Erdbeeren produzieren kann.“ Mehrere, 80 Meter lange Gerüste mit Blumentöpfen und Bewässrungsanlagen stehen auf dem Gelände des Hofes unter Folien. Die Tunnel-Erdbeeren, selbst produziert und herrlich saftig sowie super süß, kosten aktuell 4,90 Euro pro 500-Gramm-Schale.

  • Konstanz-Dingelsdorf: 4,95 oder 5,45 Euro für 500 Gramm
Immer der Erdbeere nach: zum Fuchshof in Dingelsdorf-Oberdorf.
Immer der Erdbeere nach: zum Fuchshof in Dingelsdorf-Oberdorf. | Bild: Andreas Schuler

Auf dem Fuchshof in Dingelsdorf-Oberdorf auf dem Bodanrück gibt es seit dem 1. Mai hofeigene Erdbeeren aus dem Folientunnel. Die 500-Gramm-Schale der Handelsklasse 2 kostet aktuell 4,95 Euro, für Handelsklasse 1 bezahlt der Kunde 5,45 Euro.

Übrigens: Die Früchte des Hofes aus dem Konstanzer Vorort haben beim Hincooker-Test gewonnen – die Erdbeeren von fünf verschiedenen Höfen im Landkreis Konstanz mit Produkten eigener Herstellen oder als Händler von Produkten anderer Anbieter wurden auf Größe, Aussahen, Geschmack und Saftigkeit getestet – auch wenn sich über Geschmack nicht streiten lässt, so waren sich die Tester schnell einig.

  • Kreisweit am Stand: 3,40 oder 2,90 Euro für 500 Gramm
Ein Stand von Fritz Wassmer in Radolfzell.
Ein Stand von Fritz Wassmer in Radolfzell. | Bild: Andreas Schuler

Günstig sind aktuell die Erdbeeren von Fritz Wassmer, die in vielen Orten am Bodensee aus Holzhütten neben Spargel angeboten werden. Der Produzent aus Bad Krozingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald bietet aktuell seine handelsüblichen Produkte für 3,40 Euro oder die klein gewachsenen Produkte für 2,90 Euro pro 500-Gramm-Schale an, beide ebenfalls aus dem Tunnel. Die Masse sorgt hier für günstige Preise – alleine in Konstanz, Allensbach, Radolfzell und Engen stehen sieben Verkaufsstände.

  • Bodman: 4,50 Euro für 500 Gramm
Der Hofladen von Obstbau Koch in Bodman.
Der Hofladen von Obstbau Koch in Bodman. | Bild: Andreas Schuler

Obstbau Koch in Bodman verkauft in seinem Hofladen Tunnelerdbeeren mehrerer Produzenten. Aktuell kostet die 500-Gramm-Schale von Winfried Bächle in Freiburg-Munzingen 4,50 Euro.

Und wie sind die Erdbeeren vom Discounter oder vom Supermarkt?

Erdbeeren im Discounter sind oft billiger – aber selten regional. Sieht man mal vom großen ökologischen Fußabdruck wegen der weiten Anreise aus Spanien oder Ägypten ab, bleibt ein anderer Nachteil: Laut Ausgabe 5/2023 der Zeitschrift „Öko-Test“ sind die Produkte von dort nicht selten voller gesundheitlich schädlicher Pestizide. Die Öko-Tester haben weder Geschmack noch Aroma untersucht, sondern auf Herkunft, ökologische und soziale Bedingungen sowie Anbau getestet.

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500-Gramm-Packungen aus 14 Supermarktketten und Bio-Märkten wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nur zwei Erdbeeren-Packungen, die aus Spanien und Ägypten stammten, erreichten das Ergebnis „gut“. Es handelt sich um pestizidfreie Bio-Erdbeeren der Klasse 2 von Edeka (7,98 Euro für 500 Gramm) und Rewe (4,98 Euro für 500 Gramm).

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