„Ich bin hier in der Nachsorgeklinik Tannheim zur Generalüberholung“, sagt Felix Weinmann grinsend von sich. Der 15-jährige kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Er hat nur eine Herzkammer. Die Sauerstoffversorgung seines Körpers ist damit wesentlich erschwert. An seinem ersten Lebenstag erlitt Felix zudem einen Herzinfarkt. Er musste sich bereits mehreren schweren Operationen am offenen Herzen unterziehen und kann nur aufgrund eines sogenannten, von den Ärzten dabei angelegten, Fontankreislaufs überleben, bei dem das „verbrauchte“ Blut aus dem Körper passiv direkt in die Lunge fließt und die funktionsfähige Herzkammer das „frische“ Blut in den Körper pumpt.
Lebensgefährliche Komplikationen können jederzeit auftreten
Wenn Felix jetzt von einer „Generalüberholung“ spricht, ist das also viel mehr als nur ein wenig Schräubchen drehen und Politur auftragen. Zwar konnte sich Felix vor fünf Jahren erfolgreich einer weiteren überlebenswichtigen Operation unterziehen, doch es können noch immer lebensgefährliche Komplikationen auftreten, berichten seine Eltern. Die psychosoziale Belastung für die gesamte Familie ist enorm.
Vor sechs Jahren sagten die Ärzte Familie Weinmann nach einer Herzkatheteruntersuchung, dass Felix Leben am seidenen Faden hänge. Sogar eine eigentlich notwendige Herztransplantation oder eine andere Operation seien zu gefährlich. „Wir machten uns schon Gedanken, was wir mit Felix bis zuletzt noch tun möchten“, erinnern sich seine Eltern Karina und Rainer Weinmann an diese belastende Zeit.
Nur 50-prozentige Erfolgsaussicht
Schließlich traute sich doch ein Arzt an die überlebenswichtige Operation mit nur 50-prozentiger Erfolgsaussicht und völlig ungewissem Ausgang. Felix überstand sie gut. Zumindest die Sauerstoffversorgung für seinen Körper ist nun einigermaßen gesichert. Dennoch sind auch heute noch lebensgefährliche Komplikationen möglich.
Familie Weinmann ist jetzt zum dritten Mal zu einer Reha in der Nachsorgeklinik Tannheim. Im Rahmen einer qualitativ hochwertigen kinderkardiologischen Versorgung durch Dr. Tilman Eberle können eingehendere medizinische Kontrollen als zuhause stattfinden. In der medizinischen Trainingstherapie wird Felix körperlich gestärkt. Zudem erhält er die unbedingt benötigte Hilfe für einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Demnächst steht die Berufsfindung an. Was kann Felix machen und welche Hilfen kann er erhalten? Auch hierfür gibt es in der Nachsorgeklinik die erfahrenen Spezialisten.
Unterstützung für die ganze Familie in der Reha
In der Familienreha erfährt außerdem die ganze Familie wichtige Unterstützung. Die beiden jüngeren Brüder, Cedric und David, wissen um die Gefahr, in der Felix schwebt. An Geschwisterkindern geht eine solch schwere Erkrankung kaum spurlos vorbei. „Auch sie haben ihr Päckchen zu tragen“, weiß Mutter Karina Weinmann.
Karina und Rainer Weinmann sagen: „Felix Erkrankung und mögliche Komplikationen holen uns immer wieder zurück. Es macht uns Mut, wenn wir hier in Tannheim bei den jungen erwachsenen Patienten sehen, wie sie sich entwickeln. Außerdem wird uns hier das Handwerkszeug an die Hand gegeben, wie wir genau hinschauen können, ob sich Probleme entwickeln. Wir werden sensibilisiert und gleichzeitig wird uns aber auch die Angst genommen. Die psychosoziale Arbeit hier in der Nachsorgeklinik ist für uns unheimlich wichtig und sehr gut.“
So helfen Sie
Das SÜDKURIER
Medienhaus bittet mit der Weihnachtsaktion um Ihre Unterstützung für die Nachsorgeklinik. Mit den Spenden soll der Bau eines neuen Kinderhauses realisiert werden.
Spenden: Stichwort „Hilfe für Tannheim“
Empfänger: Nachsorgeklinik Tannheim Sparkasse Schwarzwald-Baar
IBAN: DE17 6945 0065 0010 5500 11
BIC: SOLADES1VSS
Eine Spendenbescheinigung wird ab 100 Euro ausgestellt. Unterhalb dieses Betrages reicht beim Finanzamt die Vorlage des Kontoauszuges.