Gäubahn oder GAU-Bahn? Für Pendler wohl eher letzteres. Jedenfalls häufen sich die größten anzunehmenden Unfälle, was die Dauer der Streckensperrungen angeht. Die aktuelle sollte eigentlich bis Ende Oktober dauern, in dieser Zeit sollte die Strecke bei Horb zweigleisig ausgebaut werden.

Dass das nicht klappen wird, war schon länger bekannt. Doch immerhin eine eingleisige Freigabe war geplant. Jetzt teilt die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung mit: Nicht einmal das klappt rechtzeitig. Statt 27. Oktober ist nun der 24. November als Freigabetermin geplant.

Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land Baden-Württemberg, sagte dazu: „Das ist bitter, da wir den Reisenden in den letzten Wochen und Monaten bereits viel zugemutet haben.“ Man habe für eine rechtzeitige Freigabe trotz Personal- und Materialmängel gekämpft, das sei jedoch nicht gelungen. Der IC Stuttgart-Singen wird zwischen Horb und Singen nun weiterhin durch Busse ersetzt.

Nur einen Monat ist die Strecke frei

Damit ist die Gäubahn selbst im besten Fall nur rund einen Monat befahrbar, bevor sie schon wieder gesperrt wird. Zwischen 8. Januar und 29. Februar 2024 stehen weitere Arbeiten bei Horb, am Würmtalviadukt und für den Digitalen Knoten Stuttgart im Bereich Stuttgart-Vaihingen/Flughafen/Böblingen an. Wieder wird die Strecke voll gesperrt sein. Und nach Februar wird es weitere Arbeiten im Bereich Vaihingen geben, die Bahn spricht hier jedoch von „geringeren Auswirkungen“ für den Zugverkehr.

Das könnte Sie auch interessieren

Matthias Gastel, für die Grünen Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages und Gäubahn-Experte, sagte zu den neuerlichen Problemen: „Die Verzögerung zeigt wieder mal: Die Deutsche Bahn muss mit ihrem Baustellenmanagement deutlich besser werden. Dies gilt auch für die Bündelung verschiedener Baumaßnahmen, um die Gesamtdauer von Streckensperrungen zu reduzieren.“