1. Der Erfolg gibt ihnen Recht

Aus Sicht der Fernsehmacher und Programmplaner ist die Rechnung denkbar einfach: Wenn es funktioniert, wird es gemacht. Und man könnte fast meinen, es gibt nichts, das noch besser funktioniert, noch mehr Menschen dazu bewegt, den Fernseher einzuschalten.

Den jährlichen Protestaufrufen, die einige der Formate begleitet (Hallo „Germanys Next Topmodel“) zum Trotz, es gibt immer neue Staffeln oder Abwandlungen der bekannten Sendungen. Warum also den Zuschauern nicht ihren Spaß lassen?

2. Demokratischer wird es nicht

Castingformate sind für alle da. Einschränkungen gibt es in den meisten Fällen nur für das Mindestalter derer, die sich bewerben wollen. Auch wenn im Vorfeld mehr oder weniger stark ausgesiebt wird, es nicht jeder ins Aufnahmestudio oder tatsächlich in die ausgestrahlte Sendung schafft, ist dabei sein möglich.

Und auch wenn den Teilnehmern das Ergebnis ihres Versuchs vielleicht nicht gefällt: Zumindest um eine Erfahrung sind sie hinterher immer reicher. Und wer sich, anstatt am eigentlichen Casting teilzunehmen, lieber vom Sofa aus mit anderen vergleicht (“Das könnte ich ja besser!“), bekommt hier die beste Gelegenheit dafür.

Fernseher ein, Entspannung an: Manchmal hilft Reality-Fernsehen einfach am Besten zum Entspannen.
Fernseher ein, Entspannung an: Manchmal hilft Reality-Fernsehen einfach am Besten zum Entspannen. | Bild: dpa/Britta Pedersen

3. Unter den Kandidaten gibt es echte Talente zu entdecken

Diejenigen, die es bis in die heimischen Wohnzimmer schaffen, haben unter Umständen eine große Zukunft vor sich. Man kann durchaus argumentieren, dass die Halbwertszeit von DSDS-Gewinnern irgendwo im Bereich Tage bis Wochen liegt. Vielen ist es jedoch gelungen, ihre Auftritte im Fernsehen als Sprungbrett für die Karriere zu nutzen, die bis heute andauert.

Beispiele gefällig? Die Superstars von One Direction starteten bei „X-Factor“, Sänger Max Giesinger war Kandidat in der ersten Staffel von „The Voice of Germany“, und Moderatorinnen wie Lena Gercke und Rebecca Mir waren einst Kandidatinnen bei „Germanys Next Topmodel“.

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4. Was im Fernsehen passiert, wird zum Gesprächsthema

Die Formel klingt einfach, und das ist sie auch. Das Abendprogramm bietet ein einfaches Gesprächsthema, über das man mit den Kollegen bei der Kaffeepause ins Gespräch kommen kann. Zugegeben, die Glanzzeiten, zu denen man sicher sein konnte, dass auch das Gegenüber Thomas Gottschalk dabei zugesehen hat, wie er den Wettkönig verkündet, sind vorbei.

Aber die Chance ist weiterhin groß, dass auch andere die aktuelle Folge des „Dschungelcamps“ gesehen haben. Oder zumindest erzählen, warum sie eben nicht zuschauen, wenn sie darauf angesprochen werden. Das funktioniert übrigens in beide Richtungen. Auch wer selbst nicht zuschaut, dem kann es nicht schaden, zu wissen, worüber gesprochen wird.

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5. Unterhaltung darf auch leicht sein

Es muss nicht immer der höchste Anspruch sein. Seien wir mal ehrlich: Manchmal wollen wir einfach die Füße hochlegen und uns berieseln lassen. Die fordernde arte-Dokumentation passt da nicht so recht. Und anstatt sich mit der x-ten Wiederholung der Lieblingsserie die Zeit zu vertreiben, warum nicht miterleben, was gerade im Australischen Dschungel mit deutschen Kandidaten – großzügig „Promis“ genannt – passiert? Hier darf man sich ungeniert der Schadenfreude hingeben.

Und wer die mangelnde Realität im Reality-TV anprangert: Man mag es niveaulos nennen, wenn luxusverwöhnte Instagram-Persönlichkeiten plötzlich Käfer essen sollen. Aber fest steht: so sehr die Sendungen auch vorbereitet sind, so viele Betreuer auch hinter den Kulissen warten mögen, hier sind die Reaktionen der Protagonisten näher an der Realität als es in den meisten Formaten je der Fall sein kann.

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