Vor drei Wochen feierte die Neue Alno GmbH die Eröffnung ihres Werksverkaufs in Pfullendorf und gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen Thomas Kresser agierte Andreas Sandmann als stolzer Gastgeber. Nach Informationen des SÜDKURIER wird Sandmann jetzt das Unternehmen verlassen, auch in diversen Magazinen der Küchenmöbelbranche wird sein bevorstehendes Ausscheiden thematisiert. Eine entsprechende Anfrage des SÜDKURIER bei der Geschäftsführung der Neuen Alno GmbH blieb unbeantwortet.

Seit Jahren beim Küchenbauer

Sandmann ist seit Jahren beim Küchenbauer in Pfullendorf. Seit August 2015 war er bei der Alno AG – die bekanntlich 2017 Insolvenz anmeldete – für die Bereiche Vertrieb, Marketing, Produktentwicklung und Kundenservice zuständig, bevor er im Mai 2016 in den Vorstand berufen wurde. Nach der Insolvenz der AG wurde er vom neuen Eigentümer des Alno-Stammsitzes, der britischen Investmentfirma Riverrock, als Geschäftsführer eingesetzt, um den Neustart des Küchenmöbelbauers unter dem Namen "Neue Alno GmbH" zu leiten. Aktuell sind dort 320 Mitarbeiter beschäftigt, wobei die Kapazitätsauslastung unter den Erwartungen liegt. Man wolle zurück zu den Wurzeln des 1927 von Albert Notdurft gegründeten Unternehmens und sich auf die Fertigung von hochwertigen Küchenmöbeln konzentrieren, hatte Sandmann immer wieder betont.

Zusammenhang mit den Ermitlungen?

Ob sein Ausscheiden mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart in Zusammenhang mit der Pleite von Alno und etlicher Tochterfirmen zu tun hat, ist unklar. Gegen ein Dutzend Personen wird von der Behörde wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung und Betruges ermittelt, wobei die Staatsanwaltschaft nie Namen genannt hat.

Auch in der Schweiz

Klar ist, dass die juristische Aufarbeitung der Insolvenz der Alno AG mittlerweile auch die Schweiz erreicht hat, wo Alno mit Piatti, Alno Schweiz und Forster Küchen drei Tochterfirmen hatte. Ex-Vorstandschef Max Müller hat Forster gekauft, während Piatti ebenfalls Insolvenz anmelden musste. Die "Aargauer Zeitung" vermeldete, dass Piatti nach Angaben des Insolvenzverwalters rund 60 Millionen Franken Schulden angehäuft habe, darunter neun Millionen offene Lohnforderungen an die 300 Mitarbeiter.

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