Dirk Salzmann

Darauf schlagen wir eine Prinzenrolle! Lukas Podolski, der Kölsche Jung, wechselt im Sommer nach Japan, will dort zum Fußball-Tenno, also zum Kaiser der dortigen Balltreter und -köpfer werden. Vom Bosporus nach Fernost, von Istanbul nach Kobe. Japan statt China. Eine neue Herausforderung sei das. Mehr wollte er gestern nicht zu seinen Beweggründen und zu seinem neuen Wirkungsort sagen. Macht nichts, das übernehmen wir ja gerne. Sportlich gesehen gibt es sicher reizvollere Ziele als die J-League. Dafür hat der Wechsel andere Vorzüge. Kobe etwa ist jene Ecke von Japan, wo Rinder täglich sanft gestreichelt werden, damit ihr Fleisch eine mürbe Struktur und eine exzellente Marmorierung mit feinen Fettäderchen bekommt. Passt doch zu einem Kicker im Herbst seiner Karriere.

Was noch für den Wechsel des Kölschen Jung spricht? Der Karneval! Gut, so einen richtigen Karneval, den erlebte Poldi in Istanbul nicht und den wird er auch in Kobe nicht erleben. Nichts geht eben über Kölle. Obwohl, Kobe hat angeblich ausgezeichnete Karaoke-Bars. Außerdem gibt es das Matsuri-Fest, eine Art Straßenkarneval, der immer im Sommer gefeiert wird, pünktlich also zu Poldis Ankunft. Die Menschen wollen damit in der größten Hitze nicht nur das Sommertief überwinden, sondern auch die Götter um Vergebung für ihre Faulheit bitten. Kann ja schließlich nichts schaden. Hach, ist doch auch egal. Poldi, wir wünschen Dir viel Spaß, Erfolg und tolle Erfahrungen. Lass es einfach auf dich zukommen. Ganz nach dem Motto der Rheinländer: „Et kütt wie et kütt“.