Mallorca gehört bei Deutschen zu den überaus beliebten Reisezielen: sonniges Wetter, zahlreiche Sandstrände, vielfältige Freizeitmöglichkeiten und von Deutschland aus gut erreichbar. Doch Mallorca-Urlauber, die mit dem Flugzeug reisen, haben es momentan nicht leicht. Erst im August gab es am Flughafen Palma größere Streiks des Bodenpersonals zweier Unternehmen, wovon einer zwar inzwischen wieder ausgesetzt ist – der andere soll jedoch bis Dezember an mehreren Tagen pro Woche fortgeführt werden, solange es keine Einigung gibt. Und nun sorgte ein schweres Unwetter auf Mallorca für massive Ausfälle und Verspätungen am Flughafen. Was ist passiert und wie geht es für Reisende weiter?
Mallorca-Flughafen: Warum sorgt das Unwetter für einen Ausnahmezustand?
Mallorca erlebt derzeit eine massive Wetterkrise, die nicht nur den Alltag auf der Insel, sondern vor allem den Flugverkehr am Flughafen Palma de Mallorca (PMI) erheblich beeinträchtigt. Gewitterzellen, Starkregen und stürmische Böen sorgen laut der Webseite des PMI für ein Flugchaos – mit teils stundenlangen Verspätungen und zahlreichen gestrichenen Verbindungen.
Die spanische Wetterbehörde AEMET meldete in der Nacht von Montag auf Dienstag, den 9. September 2025, 22 Liter Regen pro Quadratmeter in nur zehn Minuten und insgesamt 34 Liter in einer Stunde am Flughafen, berichtet das Mallorca Magazin. In Calvià wurden laut PMI Windspitzen von bis zu 91 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Wetterwarnstufe Orange gilt demnach weiterhin bis Mittwochabend – mit Prognosen von bis zu 50 Litern Regen pro Stunde und über 140 Litern in wenigen Stunden.
Unwetter auf Mallorca – Hunderte Touristen am Flughafen gestrandet
Die Flugsicherung musste laut Mallorca Magazin aus Sicherheitsgründen größere Abstände zwischen Starts und Landungen einhalten. Zusätzlich wurden Umleitungsverfahren aktiviert, da Gewitterzellen über dem Mittelmeer die Flugrouten stören, berichtet der PMI.
Am Dienstag wurden laut Flughafenbetreiber Aena bereits bis zum Mittag 41 Flüge gestrichen und neun Maschinen umgeleitet. Insgesamt waren für diesen Tag 906 Flüge geplant. Die durchschnittliche Verspätung lag bei 3 Stunden und 15 Minuten bei Abflügen und 2 Stunden und 20 Minuten bei Ankünften, berichtet das Mallorca Magazin. Besonders betroffen waren Verbindungen nach Deutschland, darunter Flüge der Airlines Marabu, Eurowings und Condor. Auch nationale Strecken nach Madrid, Barcelona und Menorca litten unter erheblichen Verzögerungen.
Welche Auswirkungen hat das Unwetter auf Mallorca-Urlauber?
Nicht nur der Flughafen ist betroffen: In Palma und Calvià wurden laut PMI öffentliche Parks und Märkte geschlossen, mehrere Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert und Stromausfälle gemeldet. Die Behörden raten dringend, auf Outdoor-Aktivitäten zu verzichten und unnötige Autofahrten zu vermeiden.
Laut Prognosen soll sich das Wetter ab Mittwochabend allmählich beruhigen, wenn das Atlantiktief weiter Richtung Mittelmeer zieht, informiert der Flughafen. Bis dahin bleibt die Lage angespannt – Geduld und Flexibilität sind für Reisende unverzichtbar. Urlauber, die von Mallorca abreisen oder nach Mallorca fliegen wollen, sollten vorab den Flugstatus prüfen, entweder direkt bei der Airline oder auf der Website des Flughafens. Außerdem sollte man mehr Zeit einplanen, da die Anreise zum Flughafen durch Straßensperrungen verzögert werden und es weiterhin zu Verspätungen bei der Flugabfertigung kommen kann.
Welche Rechte haben Mallorca-Touristen bei verspäteten oder ausgefallenen Flügen wegen Unwetter?
Wie das Flugrechte-Serviceportal filightright.de informiert, gelten Unwetter wie Sturm, Nebel oder Schnee laut EU-Fluggastrechte-Verordnung als außergewöhnliche Umstände, für die Airlines nicht entschädigungspflichtig sind – selbst bei Verspätung oder Flugausfall. Unabhängig vom Grund der Verspätung müssen Fluggesellschaften jedoch kostenlose Verpflegung, Getränke und gegebenenfalls Hotelübernachtungen bereitstellen – je nach Dauer der Wartezeit und Flugdistanz.
Übrigens: Auf Mallorca wurde kürzlich ein toter Hai mit einer auffälligen Verletzung am Strand angeschwemmt. Jetzt konnte eine mögliche Todesursache identifiziert werden. Experten erklärten, dass die klaffende Wunde vermutlich durch eine Axt oder ein ähnliches scharfes Objekt verursacht wurde.