Die Neuwelt-Schraubwurmfliege ist eine Schmeißfliegenart, die in Mittelamerika und den USA lange Zeit als ausgerottet galt. Nun scheint es wieder in Mexiko und angrenzenden Staaten eine drohende Plage des Insekts zu geben. Das Problem: Die Maden der Fliegenart graben sich in das Fleisch lebendiger Nutztiere, schwächen sie von innen und verursachen so häufig ihren Tod. Seitdem vor zwei Jahren wieder neue Fälle der Neuwelt-Schraubwurmfliege in der Landwirtschaft aufgetreten sind, registrierte die Organisation für Agrargesundheit OIRSA inzwischen circa 100.000 neue Fälle bei Nutztieren in Mittelamerika. In den USA ist man besorgt, dass das Insekt eingeschleppt werden könnte. In Europa kommt die Neuwelt-Schraubwurmfliege bisher nicht vor. Trotzdem fragt man sich auch hierzulande: Befallen die Maden der Neuwelt-Schraubenwurmfliege auch Menschen? Und: Was kann man gegen sie tun?
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Insekt: Kann die Neuwelt-Schraubenwurmfliege Menschen befallen?
Die Neuwelt-Schraubwurmfliege befällt nicht nur Nutztiere, sondern auch Menschen. Laut den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) tritt ein Befall der Neuwelt-Schraubwurmfliege-Larve vor allem bei Menschen in der Landwirtschaft mit offenen Wunden auf. Die Weibchen der Fliege werden von offenen Wunden und Schleimhäuten angezogen und legen dort hunderte Eier ab. Schlüpfen die Larven, gelangen sie über die Wunden oder Schleimhäute ins Körperinnere, dort reißen sie das Gewebe mit ihren scharfen Mundhaken auf und graben sich wie eine Schraube so immer tiefer in das Fleisch hinein, von dem sie sich auch ernähren. In der Folge kann es laut CDC zu schwerwiegenden Problemen wie bakteriellen Infektionen kommen und unbehandelt lebensbedrohlich werden.
Übrigens: Wenn sich Insekten zusammentun, können sie große Schäden anrichten, zeigen die größten Insektenplagen der Geschichte. Insekten können nicht nur eine Gefahr darstellen, vielerorts sind sie selbst in Gefahr: Vor allem die Landwirtschaft gilt bisher als Auslöser für das Insektensterben. Laut einer neuen Studie könnte es einen weiteren Grund geben.
Auch für Menschen gefährlich: Wie wird man die Schraubenwurmfliege los?
Da es keine Medikamente gegen die Neuwelt-Schraubwurmfliege gibt, sobald man infiziert ist, spielt Prävention eine besonders große Rolle, so die CDC. Einem größeren Risiko sind Menschen ausgesetzt, die nah mit Nutztieren zusammenarbeiten, offene Wunden von Verletzungen oder einer frischen OP haben oder allgemein ein geschwächtes Immunsystem. Befindet man sich im Risikogebiet, ist es laut CDC ratsam, Wunden mit luftdichten Pflastern zu versiegeln und auch lange Kleidung zu tragen. Ebenfalls sollte nicht im Freien geschlafen werden und auf Fliegengitter an den Fenstern von Schlafräumen geachtet werden.
Wird ein Befall festgestellt, dann müssen die Larven im besten Fall von medizinischem Personal und mit sterilem Besteck entfernt werden. Wichtig neben der Wundversorgung ist auch eine fachgerechte Abtötung und Entsorgung der Larven. Diese dürfen nicht einfach in den Abfall geworfen werden, weil sie sich so weiter ausbreiten können. Entfernte Eier oder Larven müssen in einer hochprozentigen Ethyl- oder Isopropylalkohol-Lösung abgetötet und konserviert werden. Verdächtige Proben werden dann von zuständigen Seuchenschutzbehörden in Mexiko, den USA oder anderen mittelamerikanischen Staaten untersucht und registriert. In Europa gibt es bisher keinen Fall eines Neuwelt-Schraubwurmfliegen-Befalls. Im Gegensatz zum Kiefernprozessionsspinner, einem Verwandten des Eichenprozessionsspinners, der sich allmählich aus den Niederlanden nach Deutschland ausbreitet. Er birgt ebenfalls gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier.
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