Alexander Michel

Der Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzt seine intensiven Bemühungen fort, die rund 200 toten Soldaten des einstigen Konstanzer Reserve-Infanterieregiments 111 aus dem Winterbergtunnel in Frankreich zu bergen.

In dieser Woche soll eine aufwändige Horizontal-Spülbohrung im Wald von Craonne, wo im Ersten Weltkrieg 1917 die Front verlief, Aufschluss darüber geben, in welchem Zustand sich der Stollen befindet und ob er begehbar ist.

Auch eine Video-Kamera kommt im Hohlraum zum Einsatz

Vom Ergebnis der Untersuchung, bei der eine Video-Kamera in den Hohlraum gebracht werden soll, ist die Entscheidung abhängig, ob eine Bergung der Toten stattfinden kann. Wenn ja, wird eine „Umbettung in würdige Gräber“ vorgenommen, wie der Volksbund mitteilt.

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An diesem Mittwoch soll bei einer Medienkonferenz in Craonne über den Sachstand informiert werden. Im April vergangenen Jahres war die Erkundung abgebrochen worden, nachdem die französischen Behörden wegen gefährlicher Munitionsfunde einen Stopp verordnet hatten. Im August wurde dann entschieden, dass die Erkundung des Tunnels in diesem Jahr fortgesetzt wird.

Deutsch-französische Ausstellung eröffnet bald

Die historische Aufarbeitung der Ereignisse am Winterbergtunnel im Mai 1917 hat unterdessen ein wichtiges Etappenziel erreicht. Am 18. Mai eröffnet das Generallandesarchiv Karlsruhe eine deutsch-französische Ausstellung mit dem Titel „Der Tod im Winterbergtunnel. Eine Tragödie im Ersten Weltkrieg“. Die Dokumentation, in der auch Funde aus den bisherigen Grabungen zu sehen sind, wird bis Mitte August in Karlsruhe gezeigt und geht dann auf Reisen – unter anderem nach Frankreich und auch nach Konstanz.

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