Er kann es sich leisten, mit wüsten Worten über Gegenkandidatin Hillary Clinton herzuziehen. Er kann Schwarze und Homosexuelle beleidigen, über Mexikaner lästern, Mütter mit weinenden Babys aus dem Saal werfen lassen. All das verzeihen Amerikas konservative Wutwähler, all das steigert im eigenen Lager sogar den Kultstatus des Politikdarstellers Donald Trump. Einer wie er kann alles in den Dreck treten – nur nicht die Werte der eigenen Wählerschaft.
Diese rote Linie hat Trump überschritten. Möglicherweise unterlief ihm damit der entscheidende Fehler seines Wahlkampfs. Der Respekt vor dem Dienst am Vaterland, erst recht vor gefallenen Kriegshelden ist im republikanischen Milieu tief verwurzelt. Trump ist darüber hinweggetrampelt. Jetzt wird nach seiner Vergangenheit im Vietnamkrieg gefragt. Und siehe da: Der Kandidat entpuppt sich als Drückeberger – ein reicher Bengel, den der Herr Vater vom Kriegsdienst freikaufte. Wenn er scheitert, dann an sich selbst.