Die Corona-Infektionszahlen steigen derzeit wieder, befinden sich aber noch auf einem niedrigen Niveau. Was Sie tun und wissen sollten, wenn Sie das Coronavirus jetzt erwischt.

Besser zu Hause bleiben

Der Hals schmerzt, die Nase läuft, der Körper fühlt sich schlapp an. Wer bei sich Anzeichen für eine Atemwegsinfektion bemerkt, sollte – falls möglich – drei bis fünf Tage zu Hause bleiben beziehungsweise abwarten, bis sich die Beschwerden deutlich gebessert haben. So lautet die Empfehlung von „Infektionsschutz.de“, einem Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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Eine Isolationspflicht gibt es nicht mehr. Das heißt auch: Ist man positiv, aber ohne Symptome, muss man zur Arbeit gehen. Es gibt aber Ausnahmen, etwa im Gesundheitswesen.

Einen Corona-Test machen

Gewissheit, ob sich hinter den Symptomen eine Coronainfektion verbirgt, kann ein Selbsttest bringen. „Antigentests auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden“, so der Infektiologe Prof. Leif Sander von der Charité in Berlin.

Wer entsprechende Symptome hat, sollte zur Sicherheit einen Corona-Test machen.
Wer entsprechende Symptome hat, sollte zur Sicherheit einen Corona-Test machen. | Bild: Zacharie Scheurer/dpa

Hinweise, wie die Tests gelagert werden sollten, finden sich auf der jeweiligen Verpackung. In aller Regel vertragen sie Temperaturen zwischen fünf bis 30 Grad. Das kleine Symbol, das lange Sonnenstrahlen über einem Haus zeigt, mahnt, dass die Tests nicht in direktes Sonnenlicht gehören. Bei falscher Lagerung kann es passieren, dass sie keine zuverlässigen Ergebnisse mehr liefern.

Übrigens: Prof. Sander zufolge gibt es bisher keine Hinweise, dass die herkömmliche Virusdiagnostik durch die neuen Varianten beeinträchtigt wird.

Andere im Haushalt schützen

Der Test ist positiv. Wer nicht alleine lebt, kann nun einiges tun, um das Ansteckungsrisiko für andere im Haushalt zu verringern. Das ist vor allem bei Menschen wichtig, denen im Falle einer Infektion ein schwerer Verlauf droht, heißt es auf „Infektionsschutz.de“.

Wer andere schützen will, sollte daher Bad oder Küche nicht zeitgleich mit ihnen benutzen oder gemeinsam mit ihnen am Esstisch sitzen. Lässt sich Abstand nicht einhalten, sollte man in Wohnung oder Haus einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzen. Nicht vergessen: regelmäßig lüften, um infektiöse Aerosole nach draußen zu schicken.

Wenn Abstand halten im Haushalt nicht möglich ist, helfen FFP2-Masken dabei, anderen Personen zu schützen.
Wenn Abstand halten im Haushalt nicht möglich ist, helfen FFP2-Masken dabei, anderen Personen zu schützen. | Bild: Daniel Karmann/dpa

Beim Niesen oder Husten gilt: am besten von anderen abgewandt und in den Ellenbogen oder in ein Taschentuch. Im Anschluss sollten sich Infizierte die Hände waschen.

Bei Bedarf ärztlichen Rat einholen

Und wann sollte ich zum Arzt? Bei Risikopatientinnen und -patienten ist die Sache eindeutig: Die Deutsche Seniorenliga rät ihnen, bei einem positiven Coronatest sofort den Hausarzt oder die Hausärztin zu kontaktieren. Das gilt für Menschen ab 60 Jahren und für alle, die von bestimmten Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche betroffen sind.

Der Arzt oder die Ärztin schätzt dann das individuelle Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ein, wozu er oder sie unter anderem den Impfstatus prüft. Ist das Risiko für einen schweren Verlauf hoch, kann er oder sie antivirale Medikamente verschreiben. Diese können die Vermehrung der Viren im Körper stoppen. Die Therapie muss laut der Deutschen Seniorenliga allerdings spätestens fünf Tage nach Symptombeginn starten.

Und was gilt für alle anderen?

Eine Faustregel laut „Infektionsschutz.de“: Bessert sich der Gesundheitszustand während der ersten Woche der Erkrankung nicht oder verschlechtert sich sogar, ist ärztlicher Rat sinnvoll. Wichtig: Am besten erst einmal telefonisch abklären, wann man in der Praxis vorbeikommen kann.

Wer außerhalb der Sprechzeiten medizinische Hilfe benötigt, erreicht den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117. In Notfällen – bei akuter Atemnot etwa – ist der Notruf 112 die richtige Wahl. (dpa)