In der Warteschlange für den aufgebahrten Sarg von Queen Elizabeth II. sind seit Mitte der Woche mehr als 1000 Wartende medizinisch behandelt worden. 136 mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der London Ambulance Service am Sonntag mitteilte – 55 davon am Samstag.
Bereits in den ersten Tagen hatten immer wieder einige Menschen Kreislaufzusammenbrüche und erlitten bei Stürzen teilweise Kopfverletzungen. Noch am Tag vor dem Staatsbegräbnis reihten sich Hunderte in die Warteschlange ein, um sich von der am 8. September gestorbenen Königin zu verabschieden. Am Sonntagvormittag betrug die Wartezeit dreizehneinhalb Stunden, wie das britische Kulturministerium mitteilte.
BBC mit eigenem Wetterbericht für die Schlange
Das Ministerium rief am Sonntag dazu auf, sich nicht mehr in der Warteschlange anzustellen. Im Laufe des Sonntags sollte eine Entscheidung gefällt werden, wann die Schlange geschlossen wird, teilte das Ministerium auf Twitter mit. „Um Enttäuschungen zu vermeiden, fahren Sie nicht mehr los, um sich in die Warteschlange einzureihen“, twitterte das Ministerium.
Im Stadtteil Bermondsey, wo die Schlange am Sonntagmorgen begann, verteilten Anwohner Tee und Kaffee für die Neuankömmlinge.
Charles und William mit Überraschungsbesuch
Am Samstag waren überraschend König Charles und Prinz William am Rande der Schlange aufgetaucht. Die Menge begrüßte Charles und William mit Applaus, Jubel und „God save the King“-Rufen. „Ich hoffe, Sie sind nicht allzu durchgefroren“, sagte der neue König der BBC zufolge zu einer Frau in der Schlange. Die Temperaturen hatten in der Nacht in London einstellige Werte erreicht. Die BBC erwähnte „The Queue“ am Samstagmorgen in ihrem Wetterbericht als eigenen Standort mit sieben Grad Celsius.
Am Montagmorgen um 6.30 Uhr (Ortszeit) sollte das „Lying-in-State“, wie die mehrtägige Aufbahrung der Queen im britischen Parlament in London genannt wird, enden. Am Vormittag steht dann der Staatsakt für die Königin in der Westminster Abbey an, bevor sie am Abend im Kreis ihrer Familie in Windsor beigesetzt wird. (dpa)