Nino, am Freitag erscheint Ihr neues Album „Irgendwann im Leben“. Musiker beschreiben ihr neues Album oft als das beste. Wie ist es bei Ihnen?
Bei mir stimmt das sogar. (lacht) Ich habe das Album – und das erstmals seit 1992 – selbst produziert, zusammen mit meinem musikalischen Leiter und Gitarristen George Kousa. Ich habe mich getraut, weil ich mal was ganz Neues machen wollte und genaue Vorstellungen hatte. Und es hat wunderbar funktioniert. Wir haben prima miteinander harmoniert. Wenn ich das Album durchhöre, muss ich sagen: Qualitativ von den Songs und Texten her ist es das beste, das ich je gemacht habe.
Was hat es mit dem Titelsong auf sich? Sie singen darin: „Irgendwann wird dir klar, dass der ganze Luxus wertlos war.“ Worauf kommt es Ihnen im Leben an?
Luxus kommt und geht und den hatte ich zur Genüge in meinem Leben. Heute geht es mir vor allem um die Werte, die man nicht kaufen kann: Liebe, Familie, Zusammenhalt. Das sind die Dinge, die am Ende, wenn man für immer die Augen schließt, bleiben. Ich glaube nicht, dass man in diesem Moment an die Autos in der Garage denkt.
Wie oft werden Sie noch heute auf Ihren Hit „Jenseits von Eden“ angesprochen?
Immer wieder. Es ist ein Kult-Hit und einer der wichtigsten Songs meines Lebens, wenn nicht sogar der wichtigste. Bei einem derart erfolgreichen Hit sprechen Künstler oft von Fluch und Segen zugleich.
Wie ist es bei Ihnen?
Für mich ist der Song einfach nur ein Segen. Zugegeben: Fünf Jahre nach dem Hit habe ich das vielleicht mal anders gesehen und war schon mal genervt, wenn jeder immer nur „Jenseits von Eden“ hören wollte. Und ja, wenn man immer nur an diesem Song gemessen würde, wäre es ein Fluch. Aber aus heutiger Sicht muss ich sagen: Mir hätte nichts Besseres passieren können.
Wie gehen Sie mit dem Älterwerden um?
Ich finde, die 61 ist eine coole Zahl. Das Alter spielt für mich keine Rolle, zumal ich mich vom Kopf her und auch körperlich jünger fühle. Ich würde auf keinen Fall nochmals 20 sein wollen.
Sie haben gesundheitlich viele Rückschläge einstecken müssen. Es gab Phasen, in denen Sie zu viel getrunken und Drogen genommen haben und verschuldet waren. Ihr Leben klingt filmreif…
Ich glaube, es würde ein packender Streifen herauskommen, würde man mein Leben verfilmen. Was ich erlebt habe, reicht für mehrere Leben. Für mich als Künstler hat das auch Vorteile, weil ich alles in meinen Songs verpacken kann. Dennoch muss ich zugeben: Wäre mein Leben in der einen oder anderen Phase ruhiger verlaufen, hätte mir das sicher nicht geschadet. (lacht) Es gab einiges, worauf ich hätte verzichten können, wozu natürlich auch die eine oder andere Erkrankung zählte.
Was tun Sie heute für Ihre Gesundheit?
Ich lebe im Allgäu. (lacht) Das ist schon ein Vorteil, weil die Luft dort sehr gut ist. Zudem liebe ich gutes Essen, koche auch gerne, meist zusammen mit meiner Freundin. Wenn ich alleine am Herd stehe, gibt es meist Pasta.
Was haben Sie immer im Kühlschrank?
Einen guten Käse, italienischen Speck und eine herzhafte Salami.

2017 sagten Sie, dass Sie nur noch fünf Jahre zu leben hätten. Wie kamen Sie zu dieser Einschätzung?
Nach den drei Bypässen 2016 und der Diagnose COPD ein Jahr später entsprachen jene fünf Jahre laut der Ärzte meiner Lebenserwartung. Insofern bin ich wohl ein medizinisches Wunder. 2018 habe ich meine Freundin Simone kennengelernt, wohne mit ihr im wunderschönen Allgäu und habe seitdem mein Leben umgekrempelt. Dass es mir heute so gut geht, daran ist vor allem sie schuld. (lacht) Jetzt habe ich die berechtigte Hoffnung, dass mir noch weitere zehn bis 15 Jahre bleiben.
Sie beide sind im Mai sieben Jahre zusammen. Sind Sie froh, wenn das verflixte siebte Jahr überstanden ist?
Darüber habe ich mir null Gedanken gemacht, weil ich mir in einer Beziehung noch nie so sicher war. Ich weiß: Mit Simone werde ich bis zum Ende meines Lebens zusammen sein. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.
Sie waren viermal verheiratet. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie sich ein fünftes Mal trauen werden?
Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 99,99 Prozent. Es ist nur eine Frage der Zeit.
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