Meine Reise ins Grenzgebiet zwischen Nord- und Südkorea beginnt am frühen Morgen mit einer Busfahrt vom Olympischen Dorf in Gangneung.

Abfahrt

Über das Muesum der demilitarisierten Zone (DMZ-Museum) geht es an die Grenze in Richtung Norden. 

Bild 2: Wie sieht es eigentlich in Nordkorea aus? Ein Blick über den Zaun an der koreanischen Grenze in das geheimnisvolle Land

Die Fahrt dauert eineinhalb Stunden, es sind gut 100 Kilometer.

Ankunft kurz vor der Grenzzone.

Auf einem kleinen Schild wird der Weg gewiesen. Hier geht es zur Registrierung für die Zone, in die normalerweise keine Touristen reinkommen.

Registrierung

Zur Entspannung gibt es hier noch einen kleinen Laden zum Einkaufen. Ein ganz wichtiges Utensil: Ein Fernglas, um später nach Nordkorea schauen zu können.

Die letzten Kilometer geht es durch ein zivil kontrolliertes Gebiet. Immer am Grenzzaun entlang, der den Strand und das Meer vom Festland abtrennt. 

Busfahrt am Grenzzaun zwischn Nord- und Südkorea Video: Marco Scheinhof

Kurz zuvor war ein Soldat in den Bus gekommen, um die Touristen zu zählen. Fotos und Videos von Soldaten und militärischen Einrichtungen sind verboten. Ich halte mich daran. Weiß ja keiner, was sonst passiert.

Ankunft im aufwändig gestalteten DMZ-Museum.

Bild 4: Wie sieht es eigentlich in Nordkorea aus? Ein Blick über den Zaun an der koreanischen Grenze in das geheimnisvolle Land

Hier wird die Geschichte des Konflikts und der Spaltung eindrucksvoll gezeigt.

Museum

Hier steht auch zum Vergleich ein hoher Zaun, der früher Ost- und Westdeutschland getrennt hat. Nun sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Grenze.

Im Museum wird auch der Verhandlungsraum in Panmunjeom dargestellt, der nördlich der südkoreanischen Haupstadt Seoul steht. Hier treffen sich Nord- und Südkoreaner zu Verhandlungen. Die Grenze geht mitten durch den Raum, so dass keiner sein Land verlassen muss.

Verhandlungsraum

Der Grenzzaun und ein Schild mit Warnungen. Noch ist das nur im Museum.

Grenzzaun

Es ist trotzdem ein eigenartiges Gefühl, hier zu stehen. Es ist schwer vorstellbar, dass es eine solche Trennung zwischen einst gemeinsamen Staaten immer noch gibt. In mir macht sich ein beklemmendes Gefühl breit.

Es gibt aber auch Hoffnungsschimmer. Beim Eishockeyturnier der Olympischen Spiele ist ein gemeinsames Team aus Nord- und Südkoreanerinnen angetreten.

Eishockeytrikots

Zwar ohne großen Erfolg, ein Zeichen war es trotzdem. Bleibt die Frage, ob es bis nach den Spielen anhält.

Es ist ein großer Wald aus Bäumen entstanden. An jedem hängen tausende von Zetteln mit Wünschen für die Wiedervereinigung.

Wunschbaum

Crystal aus den USA schreibt zum Beispiel: „Für eine bessere Zukunft. Ich wünsche euch Vergebung statt Ärger.“ Ob es hilft?

Ankunft an der Grenze.

Bild 10: Wie sieht es eigentlich in Nordkorea aus? Ein Blick über den Zaun an der koreanischen Grenze in das geheimnisvolle Land

Hier geht es sehr bunt und laut zu. Gerade ist ein Kunstfestival. Die Südkoreaner haben aber auch einen Panzer aufgestellt. Allerdings nur zur Demonstrationszwecken.

Panzer

Bevor es auf die Aussichtsplattform geht, gib es auch hier einen Shop zu bestaunen. Mit einem Sortiment, das sich nicht überall finden lässt. So kann man hier DMZ-Likör kaufen. Likör aus der Demilitarisierten Zone also. Wer es mag.

Flaschen

Von einer erhöhten Plattform aus habe ich einen sehr guten Blick nach Nordkorea.  

Schwenk demilitarisierte Zone Süd- und Nordkorea Video: Marco Scheinhof

Eine weitere Straße führt noch weiter in die demilitarisierte Zone hinein. Auch Zuggleise sind in Richtung Nordkorea  verlegt, sie werden allerdings nicht mehr genutzt.

Rund 630.000 Touristen kommen jährlich an die Grenze. Für sie sind die Ferngläser aufgestellt.

Ferngläser

Die meisten Touristen kommen aus Südkorea, es sind aber Menschen aus aller Welt da.

Nun bin ich also angekommen. Hinter mir erstreckt sich Nordkorea.

Das geheimnisvolle Land im Rücken: SÜDKURIER-Redakteur Marco Scheinhof an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.
Das geheimnisvolle Land im Rücken: SÜDKURIER-Redakteur Marco Scheinhof an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea.

Hinter mir in der Ferne ist ein Berg mit zwei Erhebungen zu sehen, in dem die Nordkoreaner Bunker gebaut haben sollen. Immer wieder ist auf der Aussichtsplattform zu hören: „Es muss einfach mit der Wiedervereinigung klappen.“