Nicht erst seit dem Brexit wissen wir, dass viele Dinge auf der britischen Insel anders laufen als auf dem Festland. Das fängt bei der Milch im Tee an und endet noch lange nicht beim Linksverkehr. Warum die Briten starrsinnig an ihm festhalten, ist unklar. Im Netz kursieren dazu jede Menge Theorien. Allen ist gemeinsam: Der Linksverkehr wurzelt tief in der Geschichte.
Zum Beispiel im Mittelalter. Nicht nur die englischen Ritter hielten das Schwert oder die Stoßlanze in der rechten Hand. In die Linke nahmen sie den Schild, um sich zu schützen. Der Gegner wird also links angeritten, damit man ihm eine überbrezeln kann. Aber die anderen Ritter fochten genauso. Warum fahren wir dann heute rechts und nicht links?
Wegen Napoleon! Der brachte in alle eroberten Länder den Rechtsverkehr. Weil er England nicht erobern konnte, blieb es dort beim Linksverkehr. Logisch. Dazu kommt der englische Eigensinn. Und das aristokratische Gehabe. Denn es galt – auch eine Theorie – als vornehm, links aneinander vorbeizulaufen. Also wird heute links aneinander vorbeigefahren. Auch logisch.
Noch eine Theorie, die mit Pferden zu tun hat: Man steigt immer von links in den Sattel. Auch bei uns. Aber wir haben keine „Mountain Stones“ – Aufstiegshilfen für kleine Leute. Die standen in England immer auf der linken Seite. Und weiter wissen wir: Englische Kutscher saßen rechts. Also müssen sie links fahren, um einen guten Überblick zu haben. Noch Fragen?