Die von Jürgen Werner geschriebene und von Regie-Altmeister Roland Suso Richter verfilmte Geschichte mit dem Titel „Tatort - Du gehörst mir“ dreht sich eigentlich um die Liebe, vor allem um die unglückliche. Während sich andernorts „Tatort“-Kommissare à la James Bond den Weg freischießen oder durch die Fälle albern, geht es hier neben Mord um tiefe Gefühle und letzte Fragen. Eine einfühlsame Erzählweise und eine sensible Musik (Matthias Klein) entschädigen für den Büro-Zoff, der inzwischen zu Odenthals Truppe gehört wie der Chemieriese BASF zu Ludwigshafen.
In den ersten Minuten hat der Film allerdings auch drastische Momente. Da wird der Kraftsportler Tarim Kosic (Luca Riemenschneider), der gerade aus dem Fitnessstudio kommt, in einem Parkhaus von einem Auto bei Tempo 60 angefahren und zerquetscht.
Doch dann kommt heraus, dass das Opfer Kosic wohl auch Täter war: Ein DNA-Abgleich zeigt, dass er bei der versuchten Vergewaltigung einer jungen Frau vor sechs Wochen dabei war - im selben Parkhaus. „Ein Zufall ist das bestimmt nicht“, kombiniert Sekretärin Keller. Opfer war die 23-jährige Balletttänzerin Marie Rainders, die seitdem im Koma liegt, intensiv umsorgt von ihrer Mutter (Sandra Nedeleff) und Jugendfreundin Evelyn Zoller (Lilli Fichtner).
Zu Wort kommt die hübsche und lebenslustige Marie (Elisa Afie Agbaglah) in Handyvideos, die Evelyn in besseren Zeiten machte und die sie sich jetzt am Krankenbett anschaut. Marie, so wird klar, war jemand ganz Besonderes für sie. „Die Kamera liebt Dich“, sagt sie einmal. Und Maries Mutter sagt über die Tochter: „Sie wollte die Welt zu einem besseren Ort machen.“ Was denkt sie über den Mörder von Kosic? „Ich bin diesem Menschen dankbar. Alles andere interessiert mich nicht!“
Die Zahl der Mordopfer steigt, als Kosic-Freund Peters bei einem Verhör vor den Augen von Kopper und Stern vergiftet vom Stuhl fällt und stirbt.
Als es Marie plötzlich schlechter geht und Odenthal sich um deren Mutter kümmert, eskaliert der Streit unter den Ermittlerinnen. „Haben Sie noch einen Funken an Mitgefühl?“, fragt Odenthal. „Haben Sie noch einen Funken an Verstand?“, kontert Stern, die die Mutter für verdächtig hält. „Fakten entscheiden über die Verurteilung von Personen, nicht Ihr Bauchgefühl!“, wettert sie - und setzt Odenthals Suspendierung durch. Am Ende klären Odenthal sowie Stern und Kopper unabhängig voneinander den Fall. Zusammen verhindern sie einen weiteren Mord. Wie es mit dem Team weitergeht, scheint danach erst einmal unklar. Drei verwaiste Kaffeebecher vor dem Krankenhaus sind alles, was vom gemeinsamen Einsatz übrigbleibt.