Der Rigoletto-Clown wird seinen Ballon in diesem Sommer nicht in den Nachthimmel steigen lassen. Wie die Veranstalter gestern mitteilten, fallen die Bregenzer Festspiele dieses Jahr aus. Alles andere wäre auch überraschend gewesen, schließlich sind auch in Österreich Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten – die Festspiele sollten von 22. Juli bis 23. August stattfinden. Und warum ein Seebühnenspiel, dessen Tribüne sich allabendlich mit bis zu 7000 Zuschauern füllt, nicht dazu gehören sollte, wäre kaum erklärbar gewesen.

Immerhin hätte es die Möglichkeit gegeben, die zahlreichen kleineren Produktionen abseits des Spiels auf dem See dennoch stattfinden zu lassen. Vormittags hatte die österreichische Bundesregierung bekannt gegeben, dass bis 31. Juli Veranstaltungen mit bis zu 250 Personen möglich seien, ab 1. August sind sogar bis zu 1000 Besucher erlaubt. Doch für das künstlerische Leitungsteam um Intendantin Elisabeth Sobotka stand schnell fest, dass die Festspiele ohne das Herzstück auf dem See nicht denkbar sind.

Die gute in der schlechten Nachricht: Sämtliche für dieses Jahr geplanten Produktionen sollen nachgeholt werden, – wenn nicht im nächsten, dann zumindest im übernächsten Jahr. Bereits jetzt steht fest, dass „Rigoletto“ im nächsten Jahr wieder aufgenommen wird. Auch die Premiere von Arrigo Boitos „Nero“ findet nächstes Jahr statt.

Was passiert nun mit den bereits gebuchten Tickets? Immerhin konnte man laut Michael Diem für die Wiederaufnahme von Verdis „Rigoletto“ den erfolgreichsten Vorverkauf aller Zeiten verbuchen. Die Besucher haben vier Optionen: Sie können ihr Ticket gegen eines für 2021 tauschen (laut Diem die Lieblingsvariante der Festspiele), sie können einen Gutschein erhalten, ihr Geld zurückerstattet bekommen oder es den Festspielen spenden. Ab Montag ist all dies für „Rigoletto“ und „Nero“ über ein Onlineformular auf der Homepage der Festspiele möglich (www.bregenzerfestspiele.com). Wer seine Tickets jedoch nicht über die Festspiele, sondern bei einem anderen Veranstalter erworben hat, muss sich dorthin wenden.

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