Im Kanton Thurgau wurden im vergangenen Jahr 1199 Verkehrsunfälle polizeilich bearbeitet – eine Zunahme von 11,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 (1076). Das geht aus einer Pressemitteilung der Kantonspolizei hervor. Die Zahl der Unfälle mit getöteten oder verletzten Personen im Kanton nahm um 8,7 Prozent zu (von 518 auf 563), die Zahl der Unfälle mit Sachschaden um 14 Prozent (von 558 auf 636).

Die Behörde weist in ihrem Schreiben darauf hin, dass zu berücksichtigen sei, „dass der Motorfahrzeugbestand seit Jahrzehnten steigt: 1990 waren noch rund 120.000 Motorfahrzeuge registriert, im Jahr 2010 waren es rund 197.000, und im vergangenen Jahr wurde ein Bestand von rund 254.000 Motorfahrzeugen mit Thurgauer Kontrollschild ausgewiesen.“

Der Vergleich mit den Jahren 2012 (1422 Unfälle) und 2002 (1754) zeigt, dass die Unfallzahlen zuvor über Jahre dennoch kontinuierlich zurückgegangen sind.

Elf Menschen kommen 2022 ums Leben

Während im Jahr 2021 auf den Thurgauer Straßen 14 Todesopfer zu beklagen waren, kamen im vergangenen Jahr elf Menschen ums Leben. Sechs der elf tödlich verunfallten Personen waren besonders vulnerable Verkehrsteilnehmende: Sie waren zu Fuß (eine Person), mit einem E-Bike (vier Personen), mit dem Motorrad (eine Person) und mit einem Kleinmotorrad (eine Person) unterwegs. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 170 auf 175 Personen, die Zahl der Leichtverletzten nahm von 453 auf 518 Personen zu.

Beim Verkehrsunfall in Güttingen wurde am 22. März ein Rollerfahrer schwer verletzt.
Beim Verkehrsunfall in Güttingen wurde am 22. März ein Rollerfahrer schwer verletzt. | Bild: Kantonspolizei Thurgau

Bei 163 der 1199 polizeilich bearbeiteten Verkehrsunfälle auf Thurgauer Straßen war die Hauptursache Alkoholeinfluss, im Jahr 2021 war dies bei 114 von 1076 Unfällen der Fall. Bei 104 (2021: 142) Unfällen war die Hauptursache nicht angepasste Geschwindigkeit.

Der Vergleich der Unfall- und Opferzahlen über einen längeren Zeitraum zeigt, dass die Präventionsarbeit der Kantonspolizei, in enger Zusammenarbeit mit Tiefbauamt, Straßenverkehrsamt und Amt für Volksschule sowie regelmäßige polizeiliche Verkehrskontrollen zu mehr Sicherheit auf den Thurgauer Straßen beitragen.

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