Ringen: Bundesligist SV Triberg hatte es auch am zweiten Kampftag mit einem Titelaspiranten zu tun und kassierte wiederum eine klare Niederlage. Dagegen feierten Regionalligist KSV Tennenbronn und Oberligist KSK Furtwangen den zweiten Saisonsieg.

SV Triberg

Start: In der höchsten deutschen Liga weht ein rauer Wind. Dies bekamen die Triberger an den vergangenen zwei Wochenenden zu spüren. Sowohl bei den Red Devils Heilbronn (5:23) als auch zu Hause gegen den ASV Mainz (6:22) hatten die Schwarzwälder keine Chance. Für Trainer Kai Rotter allerdings kein Grund zur Sorge: „Es war klar, dass wir die Punkte gegen andere Teams holen müssen.“ Das Mindestziel bleibe weiterhin das Achtelfinale (ab 2. Dezember).

Fairer Verlierer: Jan Rotter bekam am Samstagabend einen der kräftigsten Dämpfer der vergangenen Jahre. Der Bundesliga-Ringer wurde im Oberliga-Derby gegen den KSK Furtwangen (14:22) völlig überraschend von Felix Pfaff geschultert. Rotter war vor dem Kampf eine Woche im Italien-Urlaub und zog sich dabei eine Lebensmittelvergiftung zu. Doch der Triberger suchte für seine Pleite keine Ausreden und meinte: „Es zeigte sich wieder einmal, dass man einen Gegner nie unterschätzen darf. Für mich war der Kampf auch eine Erfahrung, dass die Anspannung in der Oberliga immer genauso sein muss wie in einem Bundesliga-Kampf.“

Lizenzgebühr: Vor jeder Saison müssen die Bundesligisten einen ordentlichen Batzen Geld an den Deutschen Ringerverband (DRB) und Weltverband (UWW) abführen. Der DRB verlangt pro Ringer-Lizenz 80 Euro. An den Weltverband müssen Gebühren für ausländische Ringer überwiesen werden. Die belaufen sich pro Ringer – je nach Erfolg auf Großereignissen – zwischen 750 und 2500 Euro. Glücklicherweise für die Triberger wurde die Gebühr für Weltmeister Viktor Nemes vor der WM Mitte August bezahlt. „Hätte er den Titel schon gehabt, wäre Viktor für uns um einiges teurer gewesen“, sagt Mike Pfaff.

Freiburger Formfehler: Hängende Köpfe gab es am Samstagabend beim Liga-Konkurrenten RKG Freiburg. Die Breisgauer gewannen ihren Heimkampf gegen Nackenheim auf der Matte mit 15:12. Doch die Punkte gingen nach Nackenheim. Der Kampf wurde mit 0:40 gewertet. Den Freiburgern unterlief ein ärgerlicher Formfehler. Der gebürtige Bosnier Kenan Halac wohnt schon seit einigen Jahren in Deutschland und hätte damit durch den sogenannten„N6-Status“ nicht als Ausländer gezählt. N6 bedeutet, dass ein Ringer mindestens seit sechs Jahren ununterbrochen in Deutschland gemeldet sein muss. Die Freiburger hätten diesen N6-Status allerdings zuvor beantragen müssen, haben dies aber nicht getan. Somit hatte die RKG nach den Regularien fünf statt der erlaubten vier Ausländer in der Mannschaft. Der Faux-Pas fiel erst beim Wiegen auf. Da war’s schon zu spät.

KSV Tennenbronn

Schluss-Duo: Wer den KSV Tennenbronn schlagen will, der sollte sich in den ersten acht Kämpfen ein gutes Polster verschaffen. So war es vergangene Saison und so ist es offenbar auch in der aktuellen Regionalliga-Runde. Beim Auswärtskampf am Samstag führte die WKG Weitenau-Wieslet vor den letzten beiden Kämpfen mit 14:11. Das Endresultat war 19:14 für die Tennenbronner. Die beiden „75er“ Timo-Marcel Nagel (Freistil) und Fabian Reiner (griechisch) holten jeweils die Maximalpunktzahl. „Diese Situation mit den Schlussringern gibt es bei uns schon seit einigen Jahren. Als Trainer ist man natürlich beruhigter, wenn man weiß, wer noch kommt“, sagt KSV-Coach Matthias Brenn.

Abgekocht: Im vergangenen Jahr war Luca Lehmann neben Fabian Reiner Teil des starken Schluss-Duos. Da der Architektur-Student derzeit ein Praxissemester in Hamburg absolviert, rückte Timo-Marcel Nagel an seine Stelle. Nagel, vergangene Saison noch in der 86 kg-Klasse, musste allerdings einiges „abkochen“, um die 75 kg zu unterbieten. „Timo hatte letztes Jahr rund 80 kg und hat unter anderem durch eine Ernährungsumstellung die nötigen Kilo abgebaut“, sagt Brenn und fügt direkt an: „Es war ein tolles Signal, dass er diesen Schritt gemacht hat.“

KSK Furtwangen

Teamgeist: Als Furtwangens Trainer Tobias Haaga am Samstag vor dem Oberliga-Derby erstmals die Aufstellung der zweiten Mannschaft des SV Triberg sah, sprach nicht viel für die Ringer aus dem Bregtal. Die Triberger boten so ziemlich alles auf, was sie zu bieten haben – ein Europameister, Bundesliga-Ringer usw. Derbysieger wurden jedoch die Bregtäler – und das auch noch mit acht Punkten Vorsprung. „Unsere Ringer sagten schon vor dem Kampf trotz der starken Triberger Aufstellung, dass etwas drin ist. Das spricht für die Mannschaft. Der Teamgeist war auch entscheidend für unseren Erfolg“, freute sich Haaga über den Erfolg gegen seinen Ex-Verein.