Riesenfreude beim Baumpabst Hans Letule: Mit Edmund Hug vom Bauhof Niedereschach hat Letule im Neubaugebiet „In Gräbern“ eine absolute Baumrarität gefunden, der Speierling, der auf der Roten Liste gefährdeter Arten verzeichnet ist. Letule, eigentlich aus Brigachtal, berät Niedereschach bei Fragen rund ums Thema Bäume. „Am besten gedeiht der Speierling normalerweise in einem Weinbauklima“, erzählte Letule. Warum also Niedereschach? Das habe wohl mit der interessanten Herkunft des Speierlings zu tun.
Laut Letule liegen die Wurzeln des Niedereschacher Speierlings in Russland. Mitte der 50er-Jahre wurden für eine Versuchsanlage auf dem Wartenberg eben in Russland fünf essbare Ebereschenbäume bestellt und auch geliefert. Doch einer dieser fünf Bäume entpuppte sich als „Falschlieferung“, da es sich dabei um einen der Eberesche täuschend ähnlich sehenden Speierling handelte. Der Speierling war wohl die russische Kälte gewohnt und entwickelte sich auf dem Wartenberg bestens, ehe der Baum dem Orkan „Lothar“ im Dezember 1999 zum Opfer fiel und entwurzelt wurde.
Von diesem Wurzelwerk hatte damals Hans Letule einen Ableger entnommen, in einer Plastiktüte nach Niedereschach gebracht und Edmund Hug übergeben, der den Ableger als Ersatz für einen ausgefallenen Apfelbaum am Neubaugebiet „In Gräbern“ nutzte. Seither hat sich der Speierling dort prächtig entwickelt. Erst jetzt erzählte Hug Letule, dass der Baum schöne große Früchte trage. Der Brigachtaler kam sofort neugierig zum Besuch vorbei.
Niedereschach
Exotischer Baum fühlt sich in Niedereschach wohl
