Im Rahmen einer Abschlussfeier präsentierte das Klufterner Künstlerpaar Ragnhild Becker und Gunar Seitz seine experimentelle Installation "Professionell vergessen". Diese beschäftigt sich mit der bewussten und unbewussten Nichtbeachtung von Komponistinnen in einer noch heute existenten Männerdomäne. Transparente Folien lassen Namen und Biografien der Frauen durchscheinen. Diese sind jedoch nicht greifbar, nur schemenhaft sichtbar. Es erfordert große Mühe, die Textblöcke zu lesen. Mit den an den vier Säulen befindlichen Spots konnten im abgedunkelten Rathausdachboden einzelne Komponistinnen beleuchtet werden, nie jedoch war die Gesamtheit lesbar.
Dieser formale Aspekt soll, so Becker und Seitz, auf die Schwierigkeiten der Rezension weiblichen Komponierens hinweisen. Oftmals wurden diese in voller Absicht von der Öffentlichkeit ausgeschlossen oder auf das kleine Werk der Einzelinstrumentkomposition verwiesen.
Mit zusätzlichen Lichtern brachten die Künstler im Rahmen der Finissage Licht ins Dunkel, so dass die Besucher sich einen Überblick über die Vielzahl weiblicher Komponisten verschaffen konnten, die derzeit im Internet verfügbar sind. In einem weiteren Schritt wurden die Folien unter Einbezug des Publikums durchtrennt und die Biografien nun zugänglich zur Mitnahme freigegeben.