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Agnieszka Brugger, 32, Bundestagsabgeordnete der Grünen, Ravensburg; Mitglied im Verteidigungsausschuss.
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Agnieszka Brugger, Grüne, Wahlkreis Ravensburg: „Union und SPD haben sich auf den allerkleinsten Nenner geeinigt. Eine solche Koalition kann die Zukunft unseres Landes nicht gestalten, allerhöchstens mehr schlecht als recht verwalten. Von den großen Ankündigungen der SPD ist nach einigen Verhandlungsnächten mit der Union nur noch ganz kleines Karo übriggeblieben. Trotz viel Getöse konnte sie keinen Aufbruch für mehr Zusammenhalt und Gerechtigkeit erreichen.“

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter ist als Mitglied der Bundesregierung an den ...
Bild: Patrick Seeger (dpa)

Rita Schwarzelühr-Sutter, SPD, Wahlkreis Waldshut, begrüßt den Koalitionsvertrag als tragfähigen Kompromiss: „11 Milliarden Euro für Bildung, mehr Rechte und mehr Netto für Arbeitnehmer, ein solidarisches Gesundheitssystem und bessere Pflege, bezahlbares Wohnen sowie ein garantiertes Rentenniveau bei bezahlbaren Beiträgen verbessern das Leben von Kindern, Jugendlichen, Familien und älteren Menschen. Das sorgt für eine sichere Zukunft.“ 

Marcel Klinge (FDP) schaffte es über die Landesliste in den Bundestag (für den Wahlkreis Schwarzwald-Baar).
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Marcel Klinge, FDP, aus Villingen-Schwenningen: „Der Koalitionsvertrag liefert uns keine Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Es gibt keine Vision und kein leitendes Projekt, unter dem diese neue GroKo antritt. Frau Merkel hält sich mutlos im Amt. Besonders die Rentenpläne sind eine unverantwortliche Hypothek zu Lasten der jungen Generation. Im für mich relevanten Tourismusbereich liefert das Papier nichts Konkretes – etwa zum Bürokratieabbau.“

Leon Hahn auf dem SPD-Landesparteitag in Donaueschingen. Foto: Patrick Seeger/Archiv
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Leon Hahn, Vorsitzender der Jusos in Baden-Württemberg, Bodenseekreis: „Wir Jusos haben sehr grundsätzliche Bedenken, mit der Union erneut in eine Koalition einzutreten. Dass Martin Schulz den Parteivorsitz abgibt, um ins Kabinett zu wechseln ist zwingend nötig - ich hätte mir allerdings einen anderen Stil bei der Vergabe wichtiger Parteiämter gewünscht. Erneuerung der Partei heißt für mich: Keine weiteren Hinterzimmerdeals, sondern ein Wettbewerb um die besten Köpfe.“ 

Alice Weidel, AfD-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl
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Alice Weidel, Co-Vorsitzende der AfD, Wahlkreis Bodensee: „Das Koalitionspapier strotzt nur so vor belanglosen Aussagen und leeren Positionen, wie etwa hinsichtlich des Themas Migration. Das Wort Obergrenze taucht nicht auf, man stellt lediglich schulterzuckend fest, dass auch zukünftig pro Jahr 180.000 bis 220.000 Migranten nach Deutschland einwandern werden. Das sind 880.000 zusätzliche Leistungsempfänger also innerhalb der laufenden Legislaturperiode.“

Andreas Jung, CDU.
Bild: CDU

Andreas Jung, CDU, Abgeordneter aus dem Wahlkreis Konstanz sowie Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg in Berlin: „Ich bin froh, dass es eine Einigung mit der SPD gibt. Darauf haben viele Bürger gewartet. Natürlich trifft es uns als CDU ins Mark, dass wir das Finanzministerium abgeben müssen. Aber das ist die Natur des Kompromisses. Für Südbaden ist das Ergebnis gut – Schiene, Straße und Internet werden in Zukunft vorangebracht.“ 

Thomas Bareiß, CDU, Zollernalb

Thomas Bareiß, Chef des CDU-Bezirksverbands Württemberg-Hohenzollern, Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen: „Ich bin zufrieden und erleichtert, dass wir nach harten Verhandlungen ein gemeinsames Ergebnis erreicht haben. Wie so oft im Leben ist dies auch mit Kompromissen verbunden. Aber das Gesamtergebnis ist gut. Jetzt können wir uns hoffentlich bald an unsere eigentliche Aufgabe machen, eine handlungsfähige Regierung bilden und unser Land voranbringen.“