Von Friedrichshafen in die Welt - Die Flüge des Zeppelins
117 Jahre nach dem Abheben des ersten Zeppelins am Bodensee ist die Bedeutung, die die Luftschiffe Anfang des 20. Jahrhunderts für die Menschen hatten, zu großen Teilen in Vergessenheit geraten. Die meisten Dokumentationen zum Thema Zeppelin handeln von der Katastrophe in Lakehurst. Beim Brand der Hindenburg im Jahr 1937 kamen 36 Menschen ums Leben.
Für die Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts war der Zeppelin ein kleines Wunder und sein Erfinder, Ferdinand Graf von Zeppelin, ein Held. Allein die letzten drei gebauten historischen Zeppeline "Graf Zeppelin", die "Hindenburg" und "Graf Zeppelin II", absolvierten zusammen 683 Fahrten über Deutschland, Europa und die Welt. Als erfolgreichstes Luftschiff gilt LZ 127, die "Graf Zeppelin". Zwischen 1928 und 1937 hob der Zeppelin 590 Mal ab und fuhr 114 Mal über den Ozean. Berühmt wurde das Luftschiff für die Polarreise und die Weltumfahrung.
Auch wenn es vor allem das einfache Volk war, das die Zeppeline bejubelte, waren es in erster Linie die Reichen und Mächtigen, die sich eine Reise mit dem Luftschiff leisten konnten. Eine Fahrt mit "Graf Zeppelin" kostete etwa 1000 Mark, etwa 250 Euro. Eine Summe, für die ein einfacher Arbeiter mehrere Monate arbeiten musste. Die erste Passagierfahrt über den Atlantik mit der "Hindenburg" kostete sogar noch mehr: 40.000 Mark, umgerechnet etwa 10.000 Euro, wurde für die Reise mit dem Luxus-Zeppelin verlangt.
Das Luftschiff von heute - Aufbau des Zeppelins NT
Es sollte Jahre dauern, bis der Zeppelin wieder erfolgreich und umjubelt in die Lüfte steigt. Am 18. September 1997 startet der Zeppelin NT (Neue Technologie) in Friedrichshafen zu seinem Jungfernflug. Im Gegensatz zu den historischen Vorgängern ist der neue Zeppelin ein Halbstarr-Schiff und mit Helium statt Wasserstoff gefüllt. Einige NTs wurden ins Ausland verkauft, immer wieder kommen die 75 Meter langen und etwa 14 Meter breiten Zeppeline auch zu Forschungszwecken zum Einsatz.