Damit sich Verbraucher auch bei Minusgraden auf ihr Smartphone und ihre Digitalkamera verlassen können, sollten sie einiges beachten. Denn eisige Kälte macht nicht nur dem Menschen zu schaffen, sondern auch seinen elektronischen Begleitern. Smartphones, Kameras und ähnliche Geräte können bei Auskühlung vorübergehend eingeschränkt funktionieren, starke Temperaturwechsel den Bauteilen sogar schaden oder sie zerstören.
1Warum schadet Kälte meinem Handy? Smartphones und andere Geräte haben einen Temperaturbereich, in dem sie laut Hersteller verwendet oder aufbewahrt werden sollten. Apple gibt etwa an, seine iPhones, iPads oder iPods sollten zwischen 0 und 35 Grad verwendet werden. Bei niedrigeren oder höheren Temperaturen geht das Gerät zwar nicht gleich kaputt, arbeitet aber eventuell nicht mehr so, wie es soll. Bei frostigen Temperaturen kann das Display beispielsweise verzögert reagieren. Die Kälte sorgt auch dafür, dass sich der Akku schneller entlädt. Manch eine Kamera lässt sich bei Minusgraden schon gar nicht mehr anschalten.
2Was kann ich auf der Ski-Piste dagegen tun? Damit die Akkus ihren Saft nicht zu schnell verlieren, sollten Han dys am besten warm gehalten werden – zum Beispiel in der Innentasche einer Jacke. Wer sie für den Fall eines Sturzes gut verpackt wissen will, kann sich zudem eine Schutzhülle zulegen.
Ratsam ist es auch, die Unterkunft am Morgen nur mit voll aufgeladenem Akku zu verlassen: Dann ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass noch genügend Energie vorhanden ist, wenn das Handy beispielsweise für einen Notfall gebraucht wird – etwa um Hilfe zu rufen oder es über eine App als Taschenlampe oder Navigationsgerät zu verwenden.
3Kann ich denn draußen überhaupt telefonieren? Im Prinzip ja. Allerdings lassen sich die Touchscreens der meisten Geräte nicht mit Handschuhen benutzen – das ist bei wattierten Ski-Handschuhen auch viel zu unpraktisch. Wer aber seine eh schon ausgekühlten Finger gar nicht erst der Kälte aussetzen will, kann sich Spezialhandschuhe zulegen, in deren Fingerkuppen leitfähige Fasern eingewoben sind. Als Alternative haben findige Smartphone-Nutzer auch schon in Plastikfolie verpackte Snack-Würstchen benutzt – das könnte allerdings einen Fettfilm auf dem Display hinterlassen.
4Kann ich mich denn in der warmen Skihütte voll auf mein Handy verlassen? Wahrscheinlich schon, allerdings setzen auch Temperaturschwankungen elektronischen Geräten mächtig zu. Dann kann sich in ihrem Inneren Kondenswasser bilden – wie es im Winter an Wohnungsfenstern gut zu beobachten ist. Das Wasser kann Bauteile beschädigen und damit zu Störungen oder gar zu Ausfällen führen. Falls das Telefon doch einmal ausgekühlt ist, sollte das Gerät vorübergehend ausgeschaltet und erst aufgewärmt wieder eingeschaltet werden, rät der Branchenverband Bitkom.
5Was kann ich tun, wenn sich dennoch Kondenswasser gebildet hat? Dann sollten Besitzer versuchen, das Gerät zu trocknen. Dazu wird der Akku entfernt und das Gerät anschließend mit geöffnetem Batteriefach der warmen Zimmerluft ausgesetzt. Keinesfalls dürfen Telefon oder Kamera in Backöfen, auf Heizungen oder mit einem Fön erhitzt werden, da dies zu weiteren Schäden führen kann und die Feuchtigkeit im Inneren so meist nicht verschwindet. Handys mit fest verbautem Akku sind allerdings schwer selbst zu trocknen, da sie nicht zu öffnen sind. Da hilft oft nur der Reparaturservice.
6Gibt es unempfindlichere Geräte? In früheren Tests zeigte sich, dass der angegebene Temperaturbereich bei Apple besonders gering ist. Bei Urlauben in extremer Kälte oder Hitze bleibt das iPhone also besser daheim. Samsung legt seine Smartphones auf größeren Temperaturschwankungen aus. Billig-Handys arbeiteten oft noch bei minus 40 Grad. (AFP/bea)