Sozialleistungsempfänger konnten sich durch die 2023 in Kraft getretene Bürgergeld-Reform im Vergleich zur alten Hartz IV-Regelung finanziell deutlich verbessern. Geld auf die hohe Kante zu legen, scheint für viele Betroffene wegen der anziehenden Lebenshaltungskosten dennoch wenig aussichtsreich zu sein.
Allerdings: Mit einem strikten Sparplan kann man auch mit wenig Geld haushalten, sodass am Ende sogar noch 1000 Euro übrig bleiben. Wie es funktioniert zeigt etwa Angelina Nitschke (30) auf ihrem Tiktok-Kanal "Budgeting with Bürgergeld". Doch wie genau stellt man es an, wie geht Sparen mit Bürgergeld?
Mit Bürgergeld 1000 Euro im Monat sparen - Was ist die Umschlagmethode?
Möglich wird Sparen mit Bürgergeld vor allem mit einer strikten Budgetplanung. Unter der sogenannten Umschlagmethode, auf Englisch auch Budgeting oder Cash Stuffing bezeichnet, versteht man eine Sparmaßnahme, deren Wesen im Namen bereits anklingt. Denn es geht darum, das für einen gewissen Zeitraum zur Verfügung stehende Geld einzuteilen und hierfür in Umschläge zu packen, um so letztendlich die Ausgaben besser zu kontrollieren.
Wichtig ist laut der Verbraucherzentrale zunächst einmal ein bestimmtes Budget festzulegen, wieviel im Monat überhaupt für Ausgaben zur Verfügung stehen. Anschließend müssen unterschiedliche Kategorien, etwa wie "Lebensmittel" oder "Mobilität" gefunden werden. Jeder Umschlag enthält demnach eine Ausgaben-Rubrik. Wenn das Geld am Ende des Monats nicht reicht, sollten die Ausgaben überprüft oder der Betrag im Umschlag erhöht werden. Eine solche Budgetplanung helfe vor allem, unnötige Impulskäufe zu verhindern, wie der Caritas-Verband schreibt.
Budgeting mit Bürgergeld: Ausgaben in Kategorien einteilen
Kategorien für Umschläge sollten die ganze Bandbreite der monatlichen Ausgaben erfassen. Wege zum Jobcenter oder zu einem Vorstellungsgespräch etwa sollten mit dem Geld im Umschlag "Mobilität" verbucht werden. Weitere Rubriken können sein:
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Ernährung/Lebensmittel
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Gesundheit/Drogeriemarkt
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Hobbys/Freizeit
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Versicherungen
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Handy/Internet
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Miet- und Nebenkosten (soweit nicht vom Amt bezahlt)
Der Vorteil für Bürgergeld-Bezieher ist, dass gewisse Ausgaben nicht dokumentiert werden müssen, da sie das Jobcenter übernimmt. So werden in der Regel die kalten Mietkosten sowie Teile der Nebenkosten, Heiz- und Betriebskosten inklusive Wasser bezahlt.
Budgeting mit Bürgergeld: Was tun bei Schulden?
Problematisch wird die finanzielle Situation, wenn zum geringen Einkommen noch ein satter Schuldenberg hinzukommt. Doch erst recht in einer solchen Situation sollten Betroffene die Umschlagmethode anwenden, um ihren Haushalt wieder in den Griff zu bekommen. Auch lohnt die Einrichtung eines P-Kontos, dass das wenige Geld vor Pfändungen schützt.
Die Jobcenter zeigen sich zudem gnädig und übernehmen mithilfe eines Darlehens sogar die Mietschulden. Auch abseitige Ausgaben, etwa für einen Stellplatz, eine Garage oder einen Tiefgaragenstellplatz werden vom Jobcenter großzügig finanziert.